Walter Moers hat einen ganzen Kontinent erfunden. Zamonien heißt er, seit 25 Jahren schreibt der Autor und Zeichner einen Roman nach dem anderen. Oder genau gesagt tut er das nicht selbst, sondern ein Saurier namens Hildegunst von Mythenmetz. Da gibt es eine herrlich schräge Idee nach der anderen. Auf dem Meer treiben Tratschwellen mit ihrem Geplapper Schiffbrüchige in den Wahnsinn. Und Buchlinge speichern das gesamte Werk verschiedener Autorinnen und Autoren.
Die Geschichten und Zeichnungen aus Zamonien ziehen sich nun durch die ganze Ausstellung. "Was gibt's denn da zu lachen? Die komische Kunst des Walter Moers" heißt die Schau. Und wahrhaftig ist beides zu erleben, Kunst und Komik. Da gibt es den schnellen und oft schrägen Witz, aber auch das liebevolle Gestalten und Ausmalen einer ganz eigenen Welt.
Ausgangspunkt für Zamonien war Käpt'n Blaubär. Weil ihm die Figur in der "Sendung mit der Maus" nicht mehr richtig gefiel, schrieb Walter Moers den Roman "Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär" und begründete damit seine Fantasiewelt. Mit dem "kleinen Arschloch" schuf er ein Meisterwerk des anarchischen Humors. Mit "Adolf" machte er sich nicht nur über Hitler lustig, sondern auch über die seltsame Faszination, die viele immer noch empfinden, wenn es um den Diktator geht.
All das ist nun liebevoll aufbereitet mit Texten, Zeichnungen, – teilweise unveröffentlichten – Filmen und Figuren. Die Ausstellung ist ein Gang durch die stets überbordende Fantasie von Walter Moers. Und man bleibt oft vor einer Wand mit Comics stehen und lacht sich einfach kaputt. Sogar wenn man die Gags schon kennt, sind die Zeichnungen auch für sich witzig – scheinbar einfach, genau auf den Punkt. Oberhausen möchte gern ein eigenes Museum für Walter Moers eröffnen. Noch fehlt das Geld. Wer 20 Millionen Euro übrig hat, könnte sie hier gewitzt anlegen.
Termine:
"Was gibt's denn da zu lachen? Die komische Kunst des Walter Moers" läuft bis zum 19. Januar in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen.
Dienstag bis Sonntag 11:00 – 18:00 Uhr.