Sowohl im Möhnesee im Sauerland als auch im Torfmoorsee im Kreis Steinfurt wurden kürzlich Blaualgen entdeckt. Nun gilt ein Badeverbot. Doch was sind Blaualgen überhaupt und wie gefährlich sind sie? Wir klären die wichtigsten Fragen.
Wie bilden sich Blaualgen?
Blaualgen sind nichts ungewöhnliches in Badeseen. Sie sind das ganze Jahr über da und Teil des Ökosystems. Im Sommer allerdings vermehren sich die Blaualgen teilweise explosionsartig. Viel Sonnenschein und wenig Wind begünstigen das Wachstum.
Gelangen dann noch Nährstoffe ins Wasser, wie zum Beispiel Dünger von Feldern, kann das zu einer massenhaften Vermehrung führen. Die Algen können dann einen ganzen See befallen.
Woran erkenne ich Blaualgen?
Ein Blaualgenteppich auf einem Baggersee
Eine eindeutige Analyse ist nur im Labor möglich. Aber Blaualgen fallen durch ihre Farbe auf. Ist ein Gewässer besonders grün oder grün-blau gefärbt, ist Vorsicht angebracht. In diesem Fall unbedingt auf Schilder achten, die möglicherweise auf ein Badeverbot hinweisen.
Bilden sich im Wasser zusätzlich Schleier oder ganze Algenteppiche, ist das ein deutliches Zeichen. Außerdem gilt: Wenn man bis zu den Knien im Wasser steht und die eigenen Füße nur kaum oder gar nicht mehr sehen kann, ist die Konzentration der Blaualgen zu hoch. Vom Baden in dem See wird dann abgeraten.
Wie gefährlich sind Blaualgen?
Nicht alle Blaualgen sind gefährlich. Einige können aber Giftstoffe produzieren, die sich auf Menschen und Tiere auswirken. Besonders gefährdet sind Kinder, Schwangere und Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Deshalb sollten Kinder bei Verdacht auf Blaualgen nicht in Ufernähe spielen. Hundebesitzerinnen und -besitzer sollten ihre Tiere anleinen und diese nicht von möglicherweise belastetem Wasser trinken lassen.
Der Kontakt mit Blaualgen führt häufig zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen. Auch Bindehautentzündungen und Ohrenschmerzen können auftreten. Zu den stärkeren Symptomen zählen Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Auch Fieber und Atemwegserkrankungen sind möglich. Blaualgen können außerdem die Leber schädigen.
Was mache ich, wenn ich mit Blaualgen in Berührung komme?
Wer durch Wasser mit Blaualgen geschwommen ist, sollte direkt duschen gehen und die Badekleidung wechseln, um Hautreizungen zu vermeiden. Schwere Gesundheitsschäden sind bei einem kurzen Kontakt eher unwahrscheinlich - auch wenn man geringe Mengen Wasser verschluckt hat.
Treten dagegen Anzeichen von Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen oder Fieber auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Meistens treten die Symptome einige Stunden nach dem Kontakt auf.
Wo in NRW gibt es Blaualgen?
Blaualgen können grundsätzlich in allen Gewässern auftreten, wie im Möhnesee im Sauerland oder im Torfmoorsee im Kreis Steinfurt. Ob ein See oder Fluss betroffen ist, veröffentlichen die zuständigen Behörden im Internet.
Ausgewiesene Badegewässer werden in NRW jeden Monat untersucht. Eine landesweite Übersicht gibt es beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. Für Badestellen, die nicht offiziell ausgewiesen sind, sind die Landkreise und kreisfreien Stadt zuständig.