FDP - Mit welcher Strategie schafft die Partei den Einzug ins Parlament? | Westpol
11:36 Min.. Verfügbar bis 09.02.2027.
FDP-Chef Lindner plädiert für "Deutschland-Koalition"
Stand: 09.02.2025, 12:06 Uhr
In Umfragen liegt die FDP seit Wochen bei 4 Prozent - und würde damit den Einzug in den Bundestag verpassen. Der Bundesvorsitzende Christian Lindner spricht sich nun offen für eine "Deutschland-Koalition" aus CDU, SPD und FDP aus.
Von
Für die FDP geht es um alles: Um einem Scheitern bei der Bundestagswahl in zwei Wochen zu entgehen, bringt ihr Bundesvorsitzender Christian Lindner jetzt offen eine neue Koalitionsoption ins Spiel. Er plädiert für eine sogenannte "Deutschland-Koalition" aus CDU, SPD und FDP. Und in der werde Olaf Scholz keine Rolle mehr spielen, sondern andere Sozialdemokraten, sagte Lindner im Westpol-Interview. "Schwarz-Rot-Gelb wäre allemal besser als Schwarz-Grün und auch besser als Schwarz-Rot", so der FDP-Chef.
FDP sieht sich als Original
Die Ankündigungen von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz für eine Wirtschaftswende gehen dem FDP-Chef nicht weit genug. "Wir sind das Original", die Wirtschaftswende habe er als Finanzminister konzipiert. Die Vorschläge der FDP gingen "sehr weit hinaus“ über die Vorschläge der Union im Bereich Klima, Energiepolitik, im Bereich der Steuer und des Bürokratismus.
Kann Lindner nicht regieren?
Lindner selbst steht als Bundesvorsitzender in der Kritik. Bei der jüngsten Abstimmung im Bundestag über das Zustrombegrenzungsgesetz hatten etliche Liberale nicht mitgestimmt. Nach der Bundestagswahl 2017 hatte er es abgelehnt, in ein Regierungsbündnis mit Union und Grünen einzusteigen. Zuletzt sorgte das sogenannte D-Day-Papier der Liberalen mit zum endgültigen Bruch der Ampelkoalition.
Lindner lässt das nicht gelten und verweist auf die Regierungsbildung 2017 in Nordrhein-Westfalen. Er habe damals "innerhalb von nur vier Wochen eine dann erfolgreich arbeitende schwarz-gelbe Koalition gebildet", sagte Lindner im WDR-Interview: "Das kann ich!"
Lindner appelliert ans liberale Gewissen
Der FDP droht nach 2013 das zweite Mal in ihrer Geschichte nicht im Bundestag vertreten zu sein. "Das wäre", so Lindner, "eine sehr schlechte Nachricht für das Land ohne eine liberale Stimme." Dann würde die AfD 2029 "die Trümmerteile der Merz-CDU" einsammeln.
Unsere Quelle:
- Interview mit Christian Lindner