Schutzhülle von AKW Tschernobyl durch Drohne beschädigt | Kurzvideo
00:44 Min.. Verfügbar bis 14.02.2027.
Selenskyj: Russischer Drohnenangriff auf AKW Tschernobyl
Stand: 14.02.2025, 12:56 Uhr
Am Schutzmantel des havarierten Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine ist es zu einer Explosion gekommen. Der ukrainische Präsident macht Russland für den Drohnenangriff verantwortlich. Der Kreml hat das zurückgewiesen.
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj soll die Drohne die Schutzhülle des Atomkraftwerks in Tschernobyl beschädigt haben. Ein Feuer sei gelöscht worden. Die Strahlenwerte seien zunächst nicht erhöht gewesen, schrieb Selenskyj bei Telegram. Die Schäden seien aber bedeutend. "Es gibt ein Land in der Welt, das solche Objekte attackieren kann, das die Territorien von Atomkraftwerken besetzt und Kampfhandlungen führt, ohne überhaupt über die Konsequenzen nachzudenken - und das ist das heutige Russland."
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bestätigte den Vorfall. In der Nacht gegen 1.50 Uhr Ortszeit (0.50 Uhr MEZ) hätten die dort stationierten internationalen Atombeobachter eine Explosion am Sarkophag um den havarierten Reaktor vier gehört. Sie seien dann darüber informiert worden, dass eine Drohne die Überdachung des AKW getroffen habe, heißt es in einer Mitteilung der IAEA.
Russland dementiert den Angriff
Der Kreml hat einen russischen Angriff auf das AKW dementiert. Er kenne zwar nicht die genauen Umstände. "Ich weiß aber eins: Es kann nicht sein, dass Schläge gegen irgendwelche Objekte der atomaren Infrastruktur oder der Infrastruktur der Atomenergie geführt werden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Daher seien alle solchen Anschuldigungen falsch. "Das russische Militär tut so etwas nicht."
Im damals sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl explodierte am 26. April 1986 ein Reaktor. Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl gilt als weltweit schwerster Reaktorunfall. Wegen der Strahlung musste nicht nur das Kraftwerk stillgelegt, sondern auch anliegende Ortschaften evakuiert werden. Bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten erlitten Tausende Menschen schwere Strahlenschäden.
Spezielle Hülle soll vor Strahlung schützen
Über dem ersten Schutzschild wurde mit internationaler Hilfe ab 2010 ein neuer Sarkophag gebaut, der offiziell 2019 eingeweiht wurde und vor Strahlung schützen soll. 2022 kurz nach Beginn des von Putin befohlenen Angriffskriegs besetzten russische Truppen das Gelände des AKW. Sie mussten sich aber später wieder zurückziehen.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Videomaterial der Nachrichtenagentur AFP