E.coli-Balterien bei McDonalds infizieren Kunden
02:39 Min.. Verfügbar bis 24.10.2026.
E.coli-Ausbruch bei McDonald's: Wie sicher ist unser Essen?
Stand: 23.10.2024, 20:31 Uhr
Keime in Rucola-Salat aus Italien, giftige Schimmelpilze in Ketchup und jetzt E.coli-Bakterien in Hamburgern von McDonald's: Immer wieder sorgen verunreinigte Lebensmittel für Furore. Die größten Skandale – und Tipps, wie man sich als Verbraucher schützen kann.
Keime, Schimmelpilze und Bakterien in Essen? Das klingt ekelig und das ist es auch. Doch immer wieder kommt es zu solchen Fällen. Aktuell ist die Fastfoodkette McDonald`s in den Schlagzeilen. Dort hat es in den USA einen größeren Ausbruch von sogenannten E.coli-Bakterien in Burgern namens Quarterpounder gegeben – das ist der Burger, der bei uns Hamburger Royal heißt. Insgesamt 49 Leute, die ihn gegessen hatten, hatten sich infiziert, ein älterer Mann starb.
E.coli-Bakterien sind einerseits Bestandteil der Darmflora gesunder Menschen. Bestimmte Stämme dieser Bakterien können laut Bundesinstitut für Risikobewertung bei Menschen wie Tieren schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen. Die Folgen können schwere Bauchkrämpfe, heftiger Durchfall und Erbrechen sein.
Die Ermittler der US-Gesundheitsbehörde CDC konnte bislang noch nicht genau ausmachen, welche Zutat bei dem Quarterpounder den E.coli-Ausbruch verursachte. Derzeit konzentrierten sich die Untersuchungen auf kleingeschnittene Zwiebel und die Hamburger-Bulette aus Rindfleisch. Betroffen von dem E.coli-Ausbruch waren McDonald`s-Filialen in zehn US-Bundesstaaten. Die Fastfoodkette hat dort vorerst den Verkauf des betroffenen Burgers gestoppt.
Liste der Lebensmittelskandale ist lang
Skandale um mit Bakterien, Schimmelpilze und Keime verunreinigte Lebensmittel gibt es immer wieder. Zum Beispiel:
- Salmonellen in Rucola-Salat aus Italien: In Deutschland, Österreich und Dänemark hatte es im vergangenen September einen Ausbruch bestimmter Salmonellen gegeben. Allein hierzulande wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts 98 Fälle erfasst (Datenstand 24.9.). Befragungen von Betroffenen hätten deutliche Hinweise auf Rucola als mögliche Quelle ergeben. In Österreich sei S. Umbilo, eine Salmonellenart, bereits in Proben von Rucola aus Italien nachgewiesen worden. "Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Erkrankungsfälle in den drei Ländern wahrscheinlich durch kontaminierten Rucola hervorgerufen wurde", so das RKI.
- Darmkeime in Sprossen: Es infizierten sich Tausende, Hunderte erkrankten schwer und viele starben: Im Frühsommer des Jahres 2011 kam es durch mit einem EHEC-Erreger verunreinigte Sprossen zu einer weltweiten Infektionswelle mit diesem Darmkeim. Anfang Mai 2011 erkrankten die ersten Menschen in Deutschland. Bis zum 22. Mai stieg die Zahl der Infizierten rasant, Erkrankte litten an blutigen Durchfällen und akutem Nierenversagen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das Robert Koch-Institut (RKI) und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) empfahlen daher in einer gemeinsamen Erklärung am 10. Juni 2011, bis auf weiteres Sprossen nicht roh zu verzehren.
- Giftige Schimmelpilze in Ketchup: Anfang 2023 hatte Ökotest in der roten Soße von Heinz-Tomaten-Ketchup große Menge giftiger Schimmelpilze gefunden. Das Gift wird von Schimmelpilzen der Gattung Alternaria produziert. Sie kommen vor allem bei überreifen Tomaten vor - wie sie offenbar in der Ketchup-Herstellung oft verwendet werden. Studien ergaben, dass Alternaria-Toxine das menschliche Erbgut und Ungeborene schädigen können. Die Sporen der Pilze können besonders bei Kindern Asthma auslösen.
- Gammelfleisch-Skandal: Im Jahr 2005 sorgte der Gammelfleisch-Skandal für Schlagzeilen. Es ging um den Verkauf von verdorbenem Fleisch, das teilweise mehrere Jahre abgelaufen war. Mehrere Unternehmen hatten verdorbenes Fleisch wiederaufbereitet und es als frisch vermarktet.
- Dioxin-Skandal: Im Jahr 2011 flog auf, dass Futtermittel mit Dioxin kontaminiert waren. Dioxin entsteht beim Verbrennen von Abfällen und ist giftig. Die Kontamination wirkte sich auf Geflügel- und Schweinefleischprodukte sowie auf Eier aus.
Fünf Tipps fürs Selberkochen und fürs Essen in einer Lokalität
Prof. Georg Wittich, Lebensmittelwissenschaftler an der Hochschule Niederrhein
Worauf beim Selberkochen achten, damit Keime und Co. keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen haben? Und worauf achten, wenn man in einer Lokalität isst? Prof. Georg Wittich, Lebensmittelwissenschaftler an der Hochschule Niederrhein, hat Tipps:
1.) "Hygiene ist beim Selberkochen entscheidend", sagte Wittich dem WDR. An erster Stelle steht vor dem Kochen: Hände gründlich waschen.
2.) Lebensmittel sollten gut unter fließendem Wasser gewaschen werden - und nicht in stehendem Wasser, wo sich Keime und dergleichen, falls vorhanden, vermehren können.
3.) "Fleisch sollte keinesfalls mit pflanzlichen Mitteln zusammen verarbeitet werden", so Wittich. Also nicht erst das Fleisch waschen und zum Beispiel roh zerkleinern und dann an gleicher Stelle - ohne eine gründliche Reinigung der Arbeitsplatte - den Salat zerkleinern.
4.) Wenn man in einer Lokalität isst, dann möglichst mal einen Blick in die Küche werfen und schauen, wie es dort aussieht, rät Wittich. Macht die Küche einen chaotischen und unhygienischen Eindruck, dann besser das Lokal verlassen.
5.) "Salatbars in Restaurants, auf denen Salate längere Zeit stehen, besser meiden", sagt Wittich. Denn das Risiko ist gegeben, dass diese Salate womöglich verunreinigt sein könnten.
Und was gilt aus Sicht von Wittich für Burger? "Beim Burger ist es wichtig, dass die Bulette gut durchgebraten ist", so der Lebensmittelwissenschaftler. Das Salatblatt, das auf dem Burger liegt, sollte man, wenn man auf Nummer sicher gehen will, besser nicht essen, weil es womöglich verunreinigt sein könnte.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur AFP
- Bundesinstitut für Risikobewertung
- Prof. Georg Wittich, Lebensmittelwissenschaftler Hochschule Niederrhein, gegenüber dem WDR
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 23.10.2024 auch im Fernsehen: WDR aktuell, 21.45 Uhr.