Die Temperatur habe bei durchschnittlich 13,1 Grad gelegen und damit 2,5 Grad höher als im Oktober 2021, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich der dpa am Dienstag in Frankfurt/Main. In Deutschland werden Temperaturen und Niederschläge seit 1881 kontinuierlich aufgezeichnet.
Oktober-Temperaturen wie im Mai
Im Rückblick auf die historischen Daten für das Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens, die bis 1881 zurückreichen, sei es der drittwärmste Oktober gewesen. Nur 2001 habe die durchschnittliche Oktober-Temperatur mit 13,5 Grad und 2006 mit 13,3 Grad noch höher gelegen.
"Klares Indiz für den Klimawandel"
Nach Angaben des DWD fallen zudem die vier wärmsten Oktobermonate der vergangenen 140 Jahre alle in dieses Jahrtausend (2001, 2006, 2014, 2022). "Dass sich die extrem warmen Oktobermonate häufen, ist ein klares Indiz für den Klimawandel", sagt Meteorologe Andreas Friedrich.
Bundesweit gab es mehrere Temperaturrekorde für den Oktober, sagt WDR-Meteorologe Jürgen Vogt: "Auf dem Fichtelberg in Sachsen oder in Wacken in Schleswig-Holstein zum Beispiel war es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Oktober noch nie so warm wie am 29. und 30. Oktober. Und das, wo es eigentlich am Ende des Monats erheblich kühler sein sollte. Das ist kein Beweis, aber ein starkes Indiz für den Klimawandel."
Oktober erneut zu trocken
Zudem war der Oktober zu trocken, sagt Jürgen Vogt: "In Emsdetten im Kreis Steinfurt fiel zum Beispiel nur etwas mehr als die Hälfte er sonst üblichen Regenmengen. Im gesamten Jahr war es auch nur etwas mehr als die Hälfte." Heißt: In den kommenden zwei Monaten müsste noch einmal genau die Regenmenge fallen wie in den vergangenen zehn Monaten. "Das ist extrem unwahrscheinlich", so Vogt.