Europaweite Razzia gegen Drogenkriminalität | Aktuelle Stunde
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Schwerpunkt NRW: Europaweite Razzia gegen organisierte Kriminalität
Stand: 27.03.2025, 20:03 Uhr
In Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Polen und Spanien sind Verdächtige verhaftet und Vermögenswerte sichergestellt worden. Es geht um den Verdacht des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln. Bei Schüssen auf Polizisten in Maastricht ist ein Beamter verletzt worden.
Mehrere Hundert Einsatzkräfte der Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Morgen insgesamt 32 Wohn- und Gewerbeobjekte in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Polen und Spanien durchsucht. 25 Durchsuchungen fanden in Nordrhein-Westfalen statt.
Schwerpunkt der Razzia: der Raum Köln/Bonn
Schwerpunkt der europaweiten Razzia-Maßnahmen war der Raum Köln/Bonn. So wurden in Köln vier Objekte durchsucht und zwei Personen festgenommen.
Alle Einsatzorte in NRW: Aachen, Bonn, der Kreis Euskirchen, Köln, der Oberbergische Kreis, der Rhein-Erft-Kreis und der Rhein-Sieg-Kreis. Zwei Durchsuchungen gab es laut Polizei in Rheinland-Pfalz, eine weitere in Baden-Württemberg sowie sieben Einsätze im Ausland. Insgesamt gab es 13 Festnahmen, zwei davon vorläufig.

Zwei Polizisten bei der Razzia in Köln
Auch der mutmaßliche Schütze aus Maastricht wurde festgenommen. Er hatte bei dem Zugriff auf niederländische Polizisten geschossen und dabei einen leicht verletzt, teilten die Zentralstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in NRW (ZeOS NRW) und die Bonner Polizei mit.
Großangelegter Handel mit Betäubungsmitteln
Hintergrund sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln "in nicht geringer Menge". Unter anderem seien Kommunikationsmittel und Vermögenswerte gesichert worden, sagte ein Polizeisprecher.
Wie der WDR aus Kreisen der Anwälte erfuhr, handelt es sich offenbar um eine Tätergruppe von Deutschen und Deutsch-Russen. Sie sollen im großen Stil mit Drogen gehandelt haben.
Am Freitag wollen Staatsanwaltschaft und Polizei bei einer Pressekonferenz in Bonn weitere Details zu der Razzia veröffentlichen.

Bei der Razzia in Köln ist auch eine Polizistin aus Spanien im Einsatz.
Innenminister Reul: "Keine Grenze schützt vor Strafverfolgung"
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nannte den Schlag gegen Drogenkriminelle einen gelungenen Schachzug im Kampf gegen die organisierte Kriminalität. "Keine Grenze schützt vor Strafverfolgung", sagte er. Die internationalen Ermittlungsbehörden arbeiteten hervorragend zusammen.
Der Fall zeige aber auch: Besonders der illegale Handel mit Cannabis scheine ein Jahr nach der Teillegalisierung nicht ansatzweise eingedämmt, sondern weiter auf dem Vormarsch zu sein, so Reul. "Das muss uns alarmieren."
Unsere Quellen:
- WDR-Informationen aus Kreisen der Anwälte
- Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW)
- Polizei Bonn
- Nachrichtenagentur dpa