In so mancher Schubladen fliegen gleich mehrere Altgeräte herum. Wenn die noch funktionieren, sollte man sie lieber verschenken oder verkaufen - damit sie noch genutzt werden. Dadurch werden weniger Neugeräte gekauft.
Alle anderen Alt-Geräte sollten fachgerecht entsorgt werden. Denn professionelle Recycling-Betriebe können darin enthaltene wertvolle Materialien wie Kupfer, Gold und Nickel trennen und weiterverwenden. Auch das entlastet die Umwelt, weil dann keine frisch abgebauten Edelmettale und seltene Erden verwendet werden müssen. Langfristig muss ohnehin ein vollwertiger Werkstoffkreiskauf angestrebt und erreicht werden.
Wo die alten Geräte abgeben?
Es gibt viele Möglichkeiten, alte Geräte fachgerecht recyceln zu lassen. Die Recyclinghöfe der regionalen Abfallwirtschaft zum Beispiel nehmen Altgeräte kostenlos entgegen. Ebenso größere Geschäfte, die Smartphones und andere Elektrogeräte verkaufen. Sie sind gesetzlich zur Rücknahme verpflichtet, selbst wenn man das Gerät dort nicht gekauft hat. Seit Juli 2022 ist selbst in Lebensmittelläden eine Rückgabe möglich, sofern dort auch Elektrogeräte verkauft werden. Einige kleinere Elektrohändler sammeln freiwillig Altgeräte.
Weitere Rückgabemöglichkeiten werden von einigen Umwelt- und Sozialorganisationen angeboten. Sie stellen mitunter Sammelboxen für Handys in Kirchengemeinden, Schulen und anderen Orten auf. Einfach mal nachfragen.
Auch Mobilfunkanbieter bieten eine kostenlose Rücknahme von Altgeräten an. Wer mag, kann sie in den Filialen abgeben oder per Post senden. Einige Provider oder Hersteller wie Apple bieten zudem die Möglichkeit, Altgeräte beim Kauf eines neuen Geräts in Zahlung zu geben. Noch nicht ganz so betagte Geräte werden dann überarbeitet und als "Refurbished" wiederverkauft. Das entlastet die Umwelt - und da Konsumenten dann sogar Geld dafür bekommen, auch den Geldbeutel.
Gespeicherte Daten vorher sicher löschen
Eins ist allerdings wichtig: Wer sein Altgerät aus der Hand gibt - insbesondere, wenn es zur Weiterverwendung weitergegeben wird -, der sollte alle auf dem Gerät gespeicherten Daten aktiv löschen. Anderenfalls könnten Personen versuchen, die einst im Smartphone gespeicherten Daten auszulesen. Schließlich könnte es sich auch um sensible Daten wie Zugangsdaten oder Passwörter handeln, oder Dokumente mit sensiblen Daten.
Es reicht definitiv nicht, ein Smartphone lediglich auf die "Werkseinstellungen" zurückzusetzen. Es sieht dann zwar so aus als ob alle Apps und Daten gelöscht wären. Im Zweifel könnten aber noch Daten vorhanden sein, die sich mit geeigneten Spezial-Programmen wiederherstellen lassen.
Deshalb besser ausdrücklich alle Daten löschen. Dafür gibt es entsprechende Menüs im mobilen Betriebssystem. iPhone-Nutzer verwenden die Funktion "Einstellungen" > "Allgemein" > "iPhone übertragen/zurücksetzen" und tippen auf "Alle Inhalte & Einstellungen löschen". Erst wenn das erledigt ist, das iPhone auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.
Kontoverbindungen lösen und Daten löschen
Android-Nutzer sollten ihre Kontoverknüpfungen löschen und sich in sämtlichen Apps, ob Facebook oder E-Mail, ausdrücklich abmelden. Dazu das Menü "Einstellungen" aufrufen. Dort unterhalb des Menüpunkts "Nutzer" den Unterpunkt "Konten" auswählen und alle Konten entfernen.
Um die eigenen Daten sicher zu löschen, ist es erforderlich, ein externes Programm zu nutzen, etwa die kostenlose App "iShredder". Die App gibt es auch für iOS. Sie überschreibt die Daten mehrfach und sorgt so dafür, dass alle Daten so sicher gelöscht sind, dass eine Wiederherstellung unmöglich wird. Erst danach das Smartphone in die Werkseinstellungen zurücksetzen.
Über den Autor
Jörg Schieb, Jahrgang 1964, ist WDR-Digitalexperte und Autor von 130 Fachbüchern und Ratgebern. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Digitalisierung und deren Auswirkungen auf unseren Alltag.