Der Morgen danach ist international bekannt: In Großbritannien bekämpft man den Katzenjammer gern mit einem Full English Breakfast aus Eiern, Speck und gebackenen Bohnen. US-Amerikaner schwören auf Prärie-Austern: rohes Ei mit Worcestershire-Sauce, Tomatensaft und Pfeffer.
Warum muss man überhaupt für durchzechte Nächte büßen? Und noch wichtiger: Wie wird man den Kater schnell wieder los? Fragen und Antworten.
Was ist ein Kater überhaupt?
So genau ist das nicht definiert: In der Regel äußert sich übermäßiger Alkoholkonsum am nächsten Morgen durch Kopfschmerzen und Übelkeit. Medizinisch erwiesen ist aber, dass Alkohol das körpereigene Hormon Adiuretin (auch genannt ADH oder Vasopressin) hemmt. Adiuretin reguliert den Wasserhaushalt des Körpers. Es sorgt dafür, dass wir nicht dauernd auf die Toilette müssen. Weniger Adiuretin bedeutet: mehr Toilettengänge. Dadurch dehydriert der Organismus nach und nach - das Ergebnis ist der Brummschädel am Morgen. Weil Alkohol außerdem die Magenschleimhaut angreift, kommt meistens noch Übelkeit hinzu.
Mit männlichen Katzen hat der Zustand übrigens nichts zu tun: Angeblich ist der Begriff von "Katarrh" abgeleitet - einer Entzündung der Atemwege, die sich aber durch ganz andere Symptome äußert. Auch der Begriff "Katzenjammer" ist wohl eine entschärfte Version: Früher sprach man von "Kotzen-Jammer".
Was braucht der Körper direkt nach dem Aufstehen?
Vor allem jede Menge Flüssigkeit. Wer es schafft, am Morgen mehrere große Gläser Wasser zu trinken (und auch bei sich zu behalten), der sollte schon auf dem Weg der Besserung sein. Außerdem verlangt der Körper nach Mineralien, die durch die Dehydration verloren gegangen sind - also sind salzige Speisen eine gute Idee.
Was könnte noch helfen?
Der Rollmops ist der Klassiker unter den Allheilmitteln gegen Kater. Er enthält jede Menge Mineralien, Jod, Kalium und Eiweiß. Wer allerdings unter normalen Umständen keinen rohen Fisch mag, der sollte sich auch jetzt nicht dazu zwingen - sonst könnte die Übelkeit wieder mit voller Wucht zuschlagen. Eine gute Alternative sind saure Gurken: Auch sie enthalten viel Salz und machen durstig - zusammen mit viel Wasser ein gutes Mittel gegen die Dehydrierung.
Am besten fett und deftig?
Gewöhnlich gelten schwere, fettige Speisen als gute Hausmittel gegen Kater. Doch Schweinebraten oder Mettbrötchen können alles nur noch schlimmer machen. Denn die Leber kann durch zuviel Fett und Kohlehydrate zusätzlich belastet werden, wenn sie gleichzeitig mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt ist. Ärzte empfehlen eher leichte Gerichte, wie gedämpftes Gemüse mit viel Salz. Wer es noch schafft, sollte zusätzlich Zucker in Form von Säften oder Früchtemüsli zu sich nehmen. Denn Fruchtzucker und Vitamine helfen dem Körper dabei den Alkohol zu verarbeiten.
Was ist mit Kaffee und Kopfschmerztabletten?
Kaffee kann tatsächlich helfen: Denn das Koffein wirkt gegen den Kopfschmerz und bringt den Organismus wieder in Schwung. Schmerzmittel sollte man allerdings möglichst vermeiden, wenn das Kopfweh nicht völlig unerträglich ist: Denn sie greifen die Magenschleimhaut an, was Übelkeit und Erbrechen zur Folge haben kann. Am besten bemüht man sich um eine gute Grundlage, bevor man seinen Magen mit Kaffee und Tabletten belastet.
Und warum kein Konterbier?
Eine Bloody Mary mit viel Wodka oder ein zünftiger Frühschoppen mildert zwar die Symptome und sorgt schnell für Erleichterung. Der Kater ist damit aber nicht geheilt, sondern nur aufgeschoben. Wer am Abend wieder fit sein will, sollte sich darum bemühen, den Alkohol nach und nach abzubauen - sonst droht später ein Super-Kater, den man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen würde.