Wahlen in Zahlen: SPD verliert 900 Sitze - Grüne gewinnen 1500 hinzu
Stand: 29.09.2020, 10:56 Uhr
Nach den Stichwahlen ziehen die Parteien Bilanz: Die SPD hat bei den Kommunalwahlen über 900 Sitze und Ämter verloren. Auch die CDU muss Einbußen hinnehmen. Großer Gewinner sind die Grünen. Die FDP legte leicht zu.
Von Martin Teigeler
Bei den Kommunalwahlen haben sich die politischen Kräfteverhältnisse in NRW verschoben. Laut vorläufiger Auswertung der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) sank die Zahl der SPD-Mandate in Stadträten und Kreistagen landesweit um 900 auf 4157. Außerdem verlieren die Sozialdemokraten neun Bürgermeister- und Landratsposten. Leichte Verluste gab es auch für die CDU. Die Grünen legten kräftig zu.
Die Sozialdemokraten stellen nach Angaben der SGK NRW somit nun 13 Oberbürgermeister, sechs Landräte und 82 Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen.
CDU mit leichtem Rückgang
Im Vergleich zu den Kommunalwahlen 2014/15 hat die CDU 276 Mandate in Kommunalparlamenten verloren - und kommt jetzt landesweit auf gut 6600 Sitze. Nach Angaben der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) und der Landes-CDU stellt die Partei aber wie nach den letzten Wahlen 187 Bürgermeister und acht Oberbürgermeister. Die Zahl der CDU-Landräte sei von 22 auf 24 gestiegen.
Grüne vermelden starken Zuwachs
Großer Gewinner sind die Grünen: Laut Landespartei konnten sie den Anzahl der Sitze in Stadträten und Kreistagen von rund 2000 auf etwa 3500 steigern. Erstmals gewann die Partei drei Oberbürgermeister-Wahlen - in Aachen, Bonn und Wuppertal. In kleineren Städten und Gemeinden gebe es nun zehn (plus neun) grüne Bürgermeister.
Leichtes Plus bei der FDP
Die FDP stellt nach eigenen Angaben jetzt fünf (plus zwei) Bürgermeisterinnen und Bürgermeister - nämlich in Stemwede, Steinfurt, Kaarst, Hallenberg und Straelen. Insgesamt vermelden die Freien Demokraten auch ein Plus bei den Sitzen in Stadträten und Kreistag von 868 auf 1074. Von der AfD kamen auf Anfrage keine Zahlen.
Bei den Kommunalwahlen am 13. September war die CDU bei den Stadtrats- und Kreistagswahlen landesweit trotz Verlusten stärkste Kraft mit 34,3 Prozent geworden. Die SPD sackte auf 24,3 Prozent ab. Die Grünen legten zu und erreichten 20 Prozent. Auf den Plätzen folgten die FDP mit 5,6, AfD mit 5,1 und die Linke mit 3,8 Prozent.
Hinweis: Die Daten beruhen auf vorläufigen Erhebungen der Parteien und ihrer kommunalpolitischen Vereinigungen. Laut Statistischem Landesamt IT NRW erscheint erst Ende November eine amtliche Auswertung mit den vollständigen Kommunalwahl-Daten.