Stichwahl in Bonn
In Bonn wird es eine Stichwahl geben. Gegen 21.20 Uhr steht fest, Ashok Sridharan, CDU, hat knapp 35 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können, damit muss er in zwei Wochen in einer Stichwahl gegen die zweitstärkste Kandidatin antreten: Katja Dörner von den Grünen. Sie hat rund 28 Prozent der Bonner Stimmen geholt. Die Kandidatin der SPD, Lissi von Bülow, liegt auf dem dritten Platz mit rund 20 Prozent der Stimmen.
Wahlbeteiligung höher als bei vergangenen Wahl
Die Wahlbeteiligung lag deutlich höher als bei der OB-Wahl vor fünf Jahren: gut 55 Prozent der 250 000 Bonner Wahlberechtigen wollten mitbestimmen, was in ihrem Rathaus passiert.
Stadtrat: Grüne stärkste Partei
Auch im Bonner Stadtrat haben die Grünen deutlich dazu gewonnen - sie sind mit 27,87 Prozent die stärkste Fraktion im Rat. Die CDU verliert circa fünf Prozentpunkte, die SPD circa acht Prozentpunkte.
Damit liegen die Grünen mit ihren Themen für viele Bonner richtig: Eine autofreie Innenstadt in fünf Jahren, Ganztagsbetreuung in Kita und Grundschule.
Es gab Wartezeiten
Bis zu einer Dreiviertelstunde Wartezeit gab es zum Beispiel am Wahllokal in der Gesamtschule „Bonns Fünfte“ im Stadtteil Kessenich. Aber auch in anderen Wahllokalen in Bonn gab’s ganz schön Stau.
Bis 19.20 Uhr haben Wählerinnern und Wähler noch ihre Simme in einem Wahllokal in Vilich abgegeben - alle, die bis 18 Uhr in der Schlange standen, durften auch noch wählen.
Rhein-Sieg-Kreis: CDU bleibt stärkste Kraft im Kreistag
Die SPD im Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises ist nicht mehr zweitstärkste Kraft nach der CDU. Sie erreichte 21,5 Prozent der Stimmen und wurde knapp von den Grünen überholt (21,79%). Die haben 9 Prozentpunkte zugelegt, während die SPD 5 Prozentpunkte verloren hat. Stärkste Partei im Rhein-Sieg-Kreistag bleibt die CDU mit mehr als 39 Prozent.
Überraschung in Königswinter
In Königswinter ist diese Wahl ein Erfolg für eine Wählerinitiative, genannt KÖWI. Der amtierende Bürgermeister Peter Wirtz (CDU) ist nach 21 Jahren überraschend nicht mehr wiedergewählt worden. Sein Gegenkandidat, Lutz Wagner, erreichte knapp die absolute Mehrheit mit 50,8 Prozent der Stimmen. Wagner wurde von der SPD, den Grünen und der Wählerinitiative KöWi unterstützt. Im Rat war er der Fraktionsvorsitzende der KöWi. Jetzt ist er zum neuen Bürgermeister gewählt.
Im Rat von Königswinter bleibt die CDU die stärkste Partei. Die Wählerinitiative KÖWI wird mit 24,8 Prozent zweitstärkste Kraft, gefolgt von SPD und Grünen mit jeweils leicht mehr als 15 Prozent.
Stichwahl in Lohmar
In Lohmar wird es eine Stichwahl geben: zwischen der Bürgermeisterkandidatin der Grünen, Claudia Wieja und dem CDU Kandidaten Tim Salgert. Im Stadtrat sind die Grünen zweitstärkste Kraft nach der CDU mit 35,2 Prozent. Sie legen um mehr als 7 Prozentpunkte zu. Starke Verluste bei der SPD in Lohmar. Sie erreichte nur 12,5 Prozent der Stimmen.
Troisdorf: Ebenfalls Stichwahl
Auch in Troisdorf wird es zu einer Stichwahl für das Bürgermeisteramt kommen. CDU-Kandidat Alexander Biber erreichte 42,2 Prozent der Stimmen, sein Kontrahent von der SPD, Frank Goossens, kam auf 30,3 Prozent. Die übrigen Stimmen gingen zum Großteil an den Kandidaten der Grünen. Bei der Stichwahl kommt es also darauf an, wie sich die grünen Wähler entscheiden werden.
Hennef: Stichwahl fürs Bürgermeisteramt
In Hennef wird es zu einer Stichwahl kommen. Der junge SPD-Kandidat Mario Dahm konnte 37,1 Prozent der Wähler für sich gewinnen. Der amtierende Bürgermeister Klaus Papke (CDU) erreichte 45,7 Prozent.
Eitorf bleibt FDP-Hochburg
Eitorf bleibt die FDP-Hochburg in Nordrhein-Westfalen. Bei der Wahl zum Gemeinderat konnte die FDP dort noch einmal 2 Prozentpunkte zulegen und kommt auf mehr als 13 Prozent der Stimmen. Der amtierende Bürgermeister - auch ein FDP-Mann (Rüdiger Storch), kandidierte aber nicht mehr. Für das Bürgermeisteramt wird es eine Stichwahl geben zwischen der SPD-Kandidatin Sara Zorlu und dem Parteilosen Rainer Viehof.
Kuriose Wahl in Ruppichteroth
Etwas kurios ist die Bürgermeisterwahl in Ruppichteroth. Dort hat Bürgermeister Mario Loskill schon wieder keine Gegenkandidaten. Die Wähler konnten also nur mit ja oder nein stimmen. Für den Parteilosen votierten 87,2 Prozent. Ein sehr beliebter Bürgermeister wird also im Amt bleiben, deutlicher geht´s nicht.
Siegburg: Stichwahl in der Kreisstadt
Die Kreisstadt Siegburg ist traditionell konservativ. Bürgermeisterkandidaten der CDU hatten es dort immer leicht bei der Wahl. Doch bei der Nachfolgerin des scheidenden CDU-Bürgermeisters sind die Wähler anscheinend nicht so überzeugt. Die Christdemokratin Ulla Thiel wird sich in einer Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten Stefan Rosemann behaupten müssen.
Wachtberg: Stichwahl zwischen SPD und CDU
Die amtierende Bürgermeisterin von Wachtberg, Renate Offergeld (SPD) hat ihre Wiederwahl nicht geschafft. Sie erreichte nur etwas mehr als 30 Prozent der Stimmen. Sie muss gegen einen starken CDU-Kandidaten in die Stichwahl. Das ist Jörg Schmidt, der mehr als 45 Prozent der Wählerstimmen erhalten hat.
Bornheim: Knapp in die Stichwahl
In Bornheim war es bei der Bürgermeisterwahl sehr knapp. Fast hätte der Parteilose Kandidat Christoph Becker die Bürgermeisterwahl gewonnen. Aber mit 49.4 Prozent hat das hauchdünn nicht geklappt. Der ehemalige Leiter der Bornheimer Europaschule hat er die Unterstützung von SPD, Grünen und Linken. Petra Heller, die Fraktionsvorsitzende der CDU im Bornheimer Rat kam auf 41,2 Prozent der Stimmen. Beide treten in zwei Wochen bei der Stichwahl gegeneinander an.
Der neue Landrat ist der alte Landrat
Der amtierende Landrat Sebastian Schuster (CDU) ist mit über 50 Prozent wiedergewählt. Aber auch sein Gegenkandidat von der SPD ist trotz der Niederlage nicht unzufrieden. Immerhin schaffte Denis Waldästl (SPD) mit knapp 30 Prozent ein Ergebnis, das über dem Landestrend liegt. Er selbst will sich im Kreistag weiter einsetzen.
Neuer Landrat in Euskirchen - noch gesucht
Der Nachfolger des bisherigen Landrats Günter Rosenke, der nach 26 Jahren nicht mehr zur Wahl stand, ist noch nicht gefunden. Es wird zu einer Stichwahl zwischen Markus Ramers von der SPD und Johannes Winckler von der CDU kommen. Die anderen vier Kandidaten von Grünen, FDP, Linke und AfD sind weit abgeschlagen.
Auch Euskirchens Bürgermeister Uwe Friedl gibt nach 21 Jahren sein Amt ab. Wer der oder die Neue wird - muss die Stichwahl entscheiden: Christiane Loeb von der CDU oder der parteilose Sascha Reichelt, der von der SPD unterstützt wird.
In der Gemeinde Weilerswist kommt es zwischen der bisherigen parteilosen Amtsinhaberin Anna Katharina Horst und dem ebenfalls parteilosen Alexander Welter zur Stichwahl.
In Bad Münstereifel wurde Sabine Preiser-Marian von der CDU wiedergewählt.
In Zülpich wurde Ulf Hürtgen von der CDU ebenfalls wiedergewählt.
Panne in Euskirchen Großbüllesheim
Bei der Kommunalwahl hat es in einem Euskirchener Stadtteil eine Panne gegeben. Im Stadtteil Großbüllesheim sind in den ersten Stunden falsche Wahlzettel zur Wahl des Kreistags verteilt worden. Die Wahlzettel galten für einen anderen Stimmbezirk. Erst nach 191 abgegebenen Stimmen war die Panne aufgefallen. Danach seien die richtigen Wahlzettel verwendet worden, heißt es von der Stadt. Viele der Wähler, die bis dahin schon gewählt hatten, seien am Nachmittag noch einmal zur Wahl für den Kreistag gerufen worden.