Die Kommunalwahl in Dortmund und im östlichen Ruhrgebiet

Überraschung in Hamm

Thomas Hunsteger-Petermann von der CDU - mit 21 Amtsjahren der dienstälteste Oberbürgermeister NRWs - hatte fest damit gerechnet, auch weiter Oberbürgermeister zu bleiben. Jetzt wird es eine Stichwahl geben: Überraschend kommt sein Herausforderer Marc Herter von der SPD auf 40,6Prozent, Hunsteger-Petermann auf 37,4 Prozent.

Viele Stichwahlen im Kreis Unna

Im Kreis Unna zeichnen sich viele Stichwahlen ab. Lediglich die beiden unabhängigen Kandidaten in Werne (Lothar Christ, 56,3 Prozent) und in Bönen (Stephan Rotering, 69,9 Prozent) konnten sich schon im ersten Wahlgang durchsetzen.

In den anderen Städten kommt es zur Stichwahl in zwei Wochen. Vor allem die SPD muss dann in Unna, Bergkamen und Selm ihre Bürgermeisterposten verteidigen.

Serverprobleme in Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis

In Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis können die Bürger nicht auf die aktuellen Wahlergebnisse zugreifen. Seit Schließung der Wahllokale sind offenbar mehrere Internetserver gestört, die die Daten aus Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis verarbeiten.

Die Wahlleitung sagt, es hätten ungewöhnlich viele Internet-Nutzer aus dem Ausland auf den Server der Stadt Hagen zugegriffen, das sei zu viel gewesen. Stundenlang wusste dort niemand, wie weit die Stimmen-Auszählung nun fortgeschritten war und wer von den acht Oberbürgermeisterkandidaten in Führung liegt. Später lief das System zumindest intern wieder. Um das nicht zu gefährden, hat die Stadt Hagen vorsichtshalber den Zugriff auf ihre Internetseite gesperrt. Bürger können die Auszählung nicht verfolgen.

Als Alternative bringt die Kreisverwaltung die Zwischen- und Endstände in technisch vereinfachter Form auf ihrer Internetseite.

Stichwahl in Dortmund sicher

Bei der Wahl zum Oberbürgermeister in Dortmund ist klar, dass keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit hat. Es wird eine Stichwahl geben. Vorne liegt Thomas Westphal, SPD, gefolgt von Andreas Hollstein, CDU und Daniela Schneckenburger, Grüne.

Panne in Lünen: Mehr als zwei Stunden keine Stimmzettel

In einem Wahllokal in Lünen sind am Vormittag mehr als zwei Stunden lang, zwischen 8:00 und 10:30 Uhr, keine Stimmzettel für die Landratswahl ausgehändigt worden. Wie der Kreis Unna mitteilt, waren davon etwa 150 Wähler betroffen.

Nachdem der Fehler bemerkt wurde, bekamen die nachfolgenden Wähler im Wahllokal alle Stimmzettel. Die Kreiswahlleitung entschied, die Stimmabgabe in dem Wahllokal weiter laufen zu lassen. Ob und wie gegebenenfalls nachgewählt werden muss, soll später entschieden werden. Das hängt davon ab, wie deutlich das Ergebnis ausfällt, so eine Sprecherin. Wie es zu der Panne kommen konnte, ist noch nicht bekannt.

Neues Briefwahlzentrum in Dortmunder Westfalenhallen

In Dortmund hat nach ersten Schätzungen etwa jeder vierte Wahlberechtigte im Vorfeld per Briefwahl abgestimmt. Die Stadt hat für diesen Ansturm diesmal in den Westfalenhallen ein neues Briefwahlzentrum eingerichtet.

Am Nachmittag ging die Arbeit dort für 2.300 Helferinnen und Helfer los. Sie öffnen fast 100.000 Briefe und prüfen, ob die Absender alles richtig gemacht haben. Die Umschläge mit den Stimmzetteln werden erst ab 18.00 Uhr ausgezählt. Wegen Corona haben sich noch mehr Wähler als sonst für die Briefwahl entschieden.