Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine an, nachdem es bereits acht Jahre lang einen verdeckten Krieg im Osten der Ukraine geführt hatte. Anfangs waren nicht wenige davon überzeugt, dass die Ukraine einer russischen Übermacht nicht lange werde widerstehen können. Doch die Ukraine hat sich gewehrt, auch mit Hilfe westlicher Waffenlieferungen.
Doch am Ende des zweiten Kriegsjahres ist die Lage schwierig: Russland verzeichnet Geländegewinne, der Ukraine geht langsam aber sicher die Munition aus. Steht der Kriegsverlauf an einem Wendepunkt? "Ich glaube, dass dieses Jahr kritisch ist für die Ukraine. Denn Russland spielt auf Zeit, Russland sitzt zum aktuellen Zeitpunkt am längeren Hebel.", sagt ARD-Korrespondentin Rebecca Barth. Sie ist seit Juni 2022 feste Korrespondentin in Kiew und war auch zuvor schon als Reporterin im Land.
Die Menschen im Land seien unglaublich müde, viele nähmen Beruhigungsmittel, vielen gehe es mental nicht gut. Sie seien im wahrsten Sinne des Wortes abgekämpft. "Die sagen: Zwei Jahre geht das jetzt schon und kein Ende in Sicht, wie soll das denn weitergehen?"
Für "nah dran" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter jeden Freitag, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner – egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.