Schleuser sollen einen inzwischen verhafteten leitenden Mitarbeiter des Kreises Düren bestochen haben. Der Beschuldigte soll Zahlungen in Höhe von rund 300.000 Euro erhalten haben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Dienstag dem WDR. Zuerst hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.
Schleuser mutmaßlich spezialisiert auf reiche Chinesen
Der Beschuldigte war auf kommunaler Ebene für die SPD aktiv. Am 17. April war er bei einer Razzia gegen die international agierende Schleuserbande verhaftet worden. Die Gruppe hatte sich laut Ermittlern auf vermögende Menschen überwiegend aus China spezialisiert. Die sollen bis zu 350.000 Euro für falsche Papiere bezahlt haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Landkreis-Mitarbeiter vor, seinen Einfluss bei den Behörden geltend gemacht zu haben, wenn Sachbearbeiter die Anträge der chinesischen Staatsbürger auf eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland hätten ablehnen wollen.
Die beiden Hauptverdächtigen in dem Fall sind zwei 42 und 46 Jahre alte Rechtsanwälte aus dem Raum Köln. Ihre ausländischen Klienten sollen nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft insgesamt mehr als neun Millionen Euro für die Schleuser-Dienste überwiesen haben.
Unsere Quellen:
- Staatsanwaltschaft Düsseldorf
- Eigene Recherchen
- dpa