Über 20 Millionen Ticketbewerbungen: Lahm stellt Euro 2024-Zwischenbericht vor
Stand: 07.11.2023, 17:14 Uhr
Turnierdirektor Philipp Lahm hat im Sportausschuss des NRW-Landtages einen optimistischen Zwischenbericht zur Euro 2024 geliefert. Für die ersten 1,1 Millionen Tickets gab es mehr als 20 Millionen Bewerbungen.
Von Niklas Schenk
Vom 14. Juni an findet in Deutschland die Fußball-EM 2024 statt - genau einen Monat später, am 14. Juli, wird in Berlin der neue Europameister gekürt. Gleich vier der zehn Austragungsorte liegen mit Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln in NRW, hier finden 20 der 51 Spiele statt. "NRW ist extrem wichtig für uns", sagt Turnierdirektor Philipp Lahm, der deshalb heute im NRW-Landtag einen Zwischenbericht zur Euro 2024 vorlegte.
Lahm: Turnier als Chance für Deutschland und Europa
Eins wurde dabei deutlich: Lahm möchte Aufbruchstimmung verbreiten. Die Euro 2024 solle ein "großes Fest" werden, ein "besseres Wir-Gefühl" erzeugen. In Zeiten zahlreicher politischer und gesellschaftlicher Krisen sieht Lahm das Turnier als große Chance: "Wir können zeigen, welche Werte uns wichtig sind: Demokratisch, freiheitlich zu leben. Wir haben die Möglichkeit, Deutschland, aber auch Europa zu stärken."
Dabei waren Großveranstaltungen in Deutschland von der Bevölkerung zuletzt oft abgelehnt worden. Mehrere Olympia-Bewerbungen scheiterten. Aber das bisherige Interesse scheint Lahm recht zu geben: In der gerade abgelaufenen, ersten Ticketphase gab es auf 1,1 Millionen Tickets mehr als 20 Millionen Bewerbungen.
Mehrere Fanzonen in jeder Stadt
Anfang Dezember werden die Gruppen der Euro ausgelost. Dann wird auch feststehen, welche Mannschaften in welche NRW-Städte kommen. In allen vier NRW-Städten finden Vorrunden- und Achtelfinalspiele statt, in Dortmund sogar ein Halbfinale. Eine Besonderheit: Alle Gastgeberstädte haben dieses Mal gleich mehrere Fanzonen, in denen es Public Viewing und Partys geben wird. In Dortmund etwa am Friedensplatz und Westfalenpark, in Düsseldorf am Burgplatz, Gustav-Gründgens-Platz und der unteren Rheinwerft.
Um den Rückhalt in der Bevölkerung zu stärken, setzt Turnierdirektor Lahm außerdem voll auf das Thema Nachhaltigkeit. Alle Stadien sind rauchfrei, überall gibt es vegetarisches und veganes Essen und Mehrwegbecher. Und: Es wird vergünstigte Bahntickets geben. Zu einem Spiel kann man deutschlandweit für 30 Euro in der 2. Klasse pro Weg fahren, in der 1. Klasse sind es 40 Euro. Außerdem wird es Fahrtickets im Nahverkehr geben, die im Stadionticket enthalten und 36 Stunden gültig sein sollen. "Der grüne Fußabdruck wird bei so einem Turnier immer wichtiger", sagte Lahm.
Sicherheitsbedenken? Organisatoren bleiben vage
Die aktuell großen Probleme im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn: Auf die gingen Lahm und Organisationschef Markus Stenger kaum ein, es sollte ja Zuversicht gezeigt werden. Auch beim Sicherheitskonzept blieben sie vage. Durch den Israel-Krieg gebe es aktuell mehr Absprachen mit den Sicherheitsbehörden, sagte Stenger zwar, ohne aber konkreter zu werden. Sollte sich Israel für die Euro 2024 qualifizieren - was nicht ausgeschlossen ist -, dann habe man eine "neue Lage". Stenger gab an, dazu im Austausch mit der Politik zu stehen. Auch an einer Menschenrechtserklärung werde zurzeit noch gearbeitet.