Krischer stellt Ausbauprojekte an A1 und A3 bei Köln infrage
Stand: 19.12.2022, 10:00 Uhr
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hat bei Autobahnen-Baumaßnahmen das Prinzip Bestanderhaltung vor Neubau betont. Den Ausbau der A1 und A3 im Großraum Köln/Leverkusen stellt er grundsätzlich infrage.
Der Grünen-Politiker sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", von den rund 13.000 Autobahnbrücken in Deutschland müssten etwa 4.000 saniert oder erneuert werden. "Was wir in Lüdenscheid mit der Sperrung der Rahmede-Talbrücke auf der Sauerlandlinie erleben, darf nicht noch einmal passieren. Da bleibt für Neubauprojekte wenig Geld übrig."
Rahmede-Talbrücke: gravierende Folgen für Menschen und Firmen
Die marode Brücke an der A45 ist seit gut einem Jahr voll gesperrt, eine bundesweit zentrale Nord-Süd-Verkehrsachse unterbrochen - mit gravierenden Folgen vor allem für die Menschen und Unternehmen in der Region.
Krischer stellt geplante Ausbauprojekte infrage
Krischer stellte die geplanten Ausbauprojekte auf der A1 und A3 im Großraum Köln/Leverkusen grundsätzlich infrage. Das betreffe die geplante Verbreiterung der A1-Stelze zwischen der Leverkusener Rheinbrücke und dem Autobahnkreuz Leverkusen und den vier- bis fünfspurigen Ausbau der A3 von Köln Richtung Norden bis zum Kreuz Hilden.
A1 und A3-Ausbau würde "irrsinnige Summen" verschlingen
Auch beim Umbau des Leverkusener Kreuzes könne es nur noch darum gehen, die schlimmsten Engpässe zu beseitigen. "Die A3 ist schon dreispurig. Eine oder zwei weitere Spuren würden irrsinnige Summen verschlingen."
Krischer: Zwei Drittel "Wünsch-Dir-was-Projekte"
Er forderte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf, die im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP vereinbarte Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans 2030 endlich in Angriff zu nehmen. Diese bestehe zu zwei Dritteln aus "Wünsch-Dir-was-Projekten".
Im Januar übernimmt NRW den Vorsitz in der Verkehrsministerkonferenz der Länder.