Schulschließungen in Duisburg | Aktuelle Stunde

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Schulschließungen Duisburg - einer von vielen Bedrohungsfällen in NRW

Stand: 10.04.2025, 16:14 Uhr

Immer wieder werden Schulen in NRW bedroht, eher selten kommt es zu Schulschließungen wie in Duisburg. Der Schulausschuss tagte.

Auf Antrag der SPD-Fraktion im NRW-Landtag hat sich am Donnerstag der Schulausschuss in einer Sondersitzung mit den Schulschließungen in Duisburg am Montag befasst. Dort waren 18.000 Schülerinnen und Schüler von der Entscheidung betroffen, nach mutmaßlich rechtsradikalen Drohungen, vorsorglich für 20 Schulen Distanz-Unterricht anzuordnen. Einen Tag später wurde der Unterricht wieder normal in Präsenz aufgenommen.

Notfall-Prozedere nicht eingehalten

Schulministerin Dorothee Feller (CDU) schilderte die zeitlichen Abläufe vom Eingang der ersten Droh-E-Mail bei einer Gesamtschule in Duisburg am Freitag bis zur Schließung am Montag und zur Wiedereröffnung der Schulen am Dienstag. Demnach verstieß die Schulleitung der Gesamtschule, die Distanz-Unterricht für den Montag angeordnet hatte, gegen ein mit dem Ministerium vereinbartes Prozedere. Die Bezirksregierung Düsseldorf, hätte dieses als zuständige Schulaufsicht anordnen müssen.

Das entsprechende Verfahren sei in einem sogenannten "Notfall-Ordner" festgehalten, der für Schulen in NRW Handlungswege in Krisenfällen festlegt. Schulministerin Feller betonte, dass sie der Schulleitung in Duisburg keinen Vorwurf mache. Die Schulen würden nun von den Bezirksregierungen erneut auf den Notfall-Ordner und seine Bedeutung hingewiesen.

Keine Infos zum mutmaßlichen Täter

Viele Fragen der Opposition zum genauen Inhalt der Drohschreiben und zum Täterhintergrund wurden in der Sitzung nicht beantwortet mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen. Es handele sich um Täterwissen, war die Begründung. Ein Vertreter des Innenministeriums teilte lediglich mit, dass der Duktus einiger Drohschreiben auf einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund hindeutete.

Drohung kein Einzelfall

Immer wieder erwähnte Schulministerin Feller, dass die Verfälle in Duisburg kein Einzelfall seien. Die Ministerin erwähnte konkret eine Drohung am Donnerstag gegen ein Gymnasium in Duisburg. "Leider gibt es diese Bedrohungslagen immer wieder, es sind viel zu viele", so Feller, häufig gebe es keine Schulschließungen. "Wir müssen aufpassen, dass wir keine Nachahmung auslösen." Aus diesem Grund sei sie auch mit öffentlichen Äußerungen zu den Duisburger Vorfällen zurückhaltend gewesen.

Quellen:

  • Sondersitzung des Schulausschusses