49-Euro-Ticket: Auch Studierende sollen profitieren
Stand: 23.03.2023, 15:15 Uhr
Bei der Verkehrsministerkonferenz in Aachen sind weitere Details für das Deutschland-Ticket vereinbart worden. Auch Studentinnen und Studenten sollen mit dabei sein. Es bleibt beim Starttermin 1. Mai.
Von Martin Teigeler
Ab 3. April kann das 49-Euro- oder Deutschland-Ticket gekauft werden. Diesen Termin für den Verkaufsstart nannte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) am Donnerstag in Aachen nach Beratungen mit seinen Ministerkollegen aus den anderen Bundesländern. Man habe "letzte Hürden" für das Ticket genommen, das wie geplant am 1. Mai eingeführt werden soll. Der monatlich kündbare Fahrschein soll in Regionalzügen bundesweit gültig sein.
Studierende sollen nicht doppelt zahlen
Das Ticket solle in die vorhandene Tarifstruktur integriert werden, sagte Krischer. Studierende, die bereits ein Semesterticket haben, sollen nicht doppelt zahlen müssen, betonte der Minister auf Nachfrage.
Der Preis soll so verrechnet werden, dass Studentinnen und Studenten auf keinen Fall mehr als 49 Euro pro Monat bezahlen müssen, um bundesweit zu fahren. Das bedeutet, dass Studierende ausgehend vom Betrag ihres Semestertickets nur die Differenz bis zum Preis von 49 Euro für das Deutschlandticket bezahlen müssten.
Bundeseinheitliche Regeln sollen kommen
Das Ticket gilt bundesweit. Aber die Extra- und Upgrade-Lösungen bleiben vorerst uneinheitlich: Zumindest vorläufig wird es etwa unterschiedliche Regelungen bei den Verkehrsverbünden für die Mitnahme von weiteren Personen, sowie von Tieren oder Fahrrädern in Bussen und Zügen geben.
Eine dauerhafte und bundesweit einheitliche Einbeziehung der Tickets für Studierende in das 49-Euro-Ticket soll kommen. Hierzu seien aber noch rechtliche Fragen zu klären. Es bleibt also nicht unkompliziert im Tarifdschungel ÖPNV.
Grünen-Minister aus Hessen: "Revolution"
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne)
NRW-Minister Krischer, der derzeit Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz ist, sprach von Fortschritten für die Verkehrswende. Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) bezeichnete das Ticket als "Revolution". Es sei ein deutlich attraktiveres und preisgünstigeres Angebot - insbesondere für Menschen, die bisher ein Zeitticket für den ÖPNV haben. Er appellierte an Arbeitgeber, das Deutschland-Ticket als Job-Ticket anzubieten. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) fehlte bei der Verkehrsministerkonferenz.
Das Deutschlandticket soll Nachfolger des 9-Euro-Tickets aus dem Sommer 2022 werden, das über 50 Millionen mal verkauft wurde. Das neue Angebot soll nun für 49-Euro grundsätzlich digital und im monatlich kündbaren Abo angeboten werden.
Allerdings erhalten die Verkehrsverbünde eine Übergangsfrist bis Ende des Jahres für die rein digitale Lösung. Der Bund beteiligt sich an der Finanzierung des Tickets von 2023 bis 2025 mit 1,5 Milliarden Euro jährlich. Die andere Hälfte wollen die Länder übernehmen.