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Missglückte Werbeslogans: "Augen zu und durchfahren" und "I love Wank"
Stand: 17.02.2025, 17:23 Uhr
Werbeslogans sollten Touristen oder Kunden anlocken, können aber durch ungewollte Doppeldeutigkeit für Lacher sorgen. Aus Neuseeland gibt es gerade ein aktuelles Beispiel: "Everyone must go!". Wir haben weitere Highlights.
Neuseeland weiß mit wunderschönen Landschaften zu überzeugen und lockt Besucher aus der ganzen Welt an. Um gezielt australische Touristen anzulocken, haben sich die Behörden eine Werbekampagne mit dem Slogan "Everyone must go!" überlegt, übersetzt: "Jeder muss gehen".
Wohin genau jeder gehen muss, kann man sich wahrscheinlich denken, man kann es aber auch anders verstehen. In den sozialen Medien hagelt es Spott und Häme, weil der Spruch auch zum Beispiel als Aufforderung, das Land zu verlassen oder als Hinweis, dass doch jeder mal eine Toilette aufsuchen muss, verstehen kann.
Skiverband verbietet Wank-Spruch
Doppeldeutige Werbeslogans sind aber nicht nur ein neuseeländisches Problem. Garmisch-Partenkirchen wollte unlängst mit dem Spruch "I love Wank" eine Liebeserklärung an den Hausberg Wank abgeben und warb damit unter anderem auf der Zugspitzbahn und am Rande der Skipiste. Weil das Wort "Wank" aber im Englischen umgangssprachlich für Masturbation steht, schritt der Ski-Weltverband ein und untersagte den Veranstaltern, bei den Skirennen damit zu werben.
Klaus Schanda, der Vertriebs- und Marketingleiter der Bayerischen Zugspitzbahn, bedauerte den Entschluss. "Ich hätte dem Verband etwas mehr Humor zugeschrieben", sagte er im "Merkur" in Richtung des Weltverbands. Er meinte, dass gerade so eine Art der Reklame Erfolg habe und verwies auf die Fußball-Europameisterschaft 2024: Damals waren Schotten im Trainingslager in Garmisch-Partenkirchen. Und die Fans und Reporter von der Insel hatten ihre Gaudi mit dem Hausberg mit dem - für sie - unanständigen Namen.
Magdeburg empfiehlt "Augen zu und durchfahren"
Leicht misszuverstehen war auch der Slogan "Augen zu und durchfahren", mit dem das Stadtmarketing von Magdeburg auf Flyern beim Regionalexpress aus Berlin für sich werben wollte. Eigentlich sollten damit Fahrgäste aus Berlin angesprochen werden, sich entspannt zurückzulehnen, die Augen zu schließen und bis ins schöne Magdeburg "durchzufahren". Zu verstehen war der Spruch aber auch als Aufforderung, beim Passieren von Magdeburg doch besser die Augen zu schließen und die Stadt keines Blickes zu würdigen.
In Baden-Württemberg wurden Urlaubsrückkehrer im Jahr 2023 mit Plakaten empfangen, auf denen die Aufschrift "Gar keinen Bock auf Arbeiten morgen? Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer*in" prangte. Was Werbung für den Lehrerberuf sein sollte, erregte den Zorn von Lehrerverbänden und wurde nach Protesten geändert. Aus "Gar keinen Bock auf Arbeit?" wurde "Gar keinen Bock auf deine jetzige Arbeit?".
"Kotfhaufen" von Audi und der Fiat "Trottel"
Neben Touristenbehörden bedenken auch Autohersteller bei der Benennung ihrer neuesten Modelle nicht immer, was die Namen noch für Bedeutungen haben können. Der Audi E-Tron beispielsweise sorgte in Frankreich für Lacher, weil "étron" auf Französisch "Kothaufen" bedeutet. Auch das Audi TT Coupé war kam in Frankreich eher kopflos ("Tête coupé") daher.
Der Fiat Uno wurde in Finnland zum Ladenhüter, weil "Uuno" in der Landessprache übersetzt "Trottel" bedeutet. Auch Mitsubishi hätte bei der Benennung seines E-Autos i-MiEV vielleicht nicht alle Lesarten bedacht. Der japanische Hersteller lag auch beim "Pajero" (Spanisch: Wichser) daneben, weshalb er in Latinoländern als "Montero" unterwegs ist.
Ein missverstandener Werbeslogan-Klassiker war der Spruch "Come in and find out", mit dem die Parfümeriekette Douglas Anfang des Jahrtausends warb. Viele Kunden übersetzten die Einladung allerdings mit "Komm rein und finde wieder raus".
Unsere Quellen:
- Artikel von Spiegel, BR24, MDR, AutoBild und The Guardian
- Nachrichtenagentur dpa