“Mönch von Lützerath” muss vor Gericht
Stand: 11.09.2024, 13:32 Uhr
Das Erkelenzer Amtsgericht hat die Anklage gegen einen Klimaaktivisten aus Frankreich zugelassen. Der sogenannte “Mönch von Lützerath” muss sich ab kommenden Januar vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 28-Jährigen tätliche Angriffe auf Polizeibeamte und Körperverletzung vor.
Vermummt und als Franziskanermönch verkleidet hat der Franzose bei der Räumung der kleinen Erkelenzer Ortschaft Lützerath für den heranrückenden Braunkohletagebau Garzweiler II im Januar 2023 weltweit für Schlagzeilen gesorgt.
Im Internet waren Videos zu sehen, wie der Mann bei einer großen Demonstration einen Polizisten umschubste, der im Schlamm feststeckte. Außerdem soll er einen weiteren Polizisten durch einen Tritt verletzt haben. Der Beamte klagte über Schmerzen in der Schulter und über Hämatome nach dem Angriff.
Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Aktivisten
Während der Räumung von Lützerath war es zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Klimaaktivisten gekommen. Beide Seiten beklagten Verletzte und gaben sich gegenseitig die Schuld an der Eskalation.
Dem beschuldigten Klimaaktivisten waren die Ermittler unter anderem auf die Spur gekommen, weil er sich in einem Interview mit dem Magazin "stern” als der “Mönch von Lützerath” geoutet hatte.
Franzose zeigt keine Reue
In dem Interview zeigte der Franzose keine Reue. “Irgendwie hat es Spaß gemacht, ja. Und eigentlich war ich selbst überrascht, dass ich nicht im Schlamm stecken geblieben bin”, soll er demnach den Journalisten erzählt haben. Der Prozess vor dem Amtsgericht beginnt am 22. Januar 2025 – also fast zwei Jahre nach der Räumung von Lützerath. Das Urteil wird für Anfang Februar erwartet.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 11.09.2024 auch in der Lokalzeit aus Aachen im Hörfunk auf WDR 2.