Fußball-WM als Imagepolitur - hat Katar sich verschätzt?
Stand: 13.11.2022, 14:19 Uhr
Noch nie zuvor hat es über das Gastgeberland einer WM so viele Diskussionen gegeben, wie über Katar. WDR-Sportjournalist Benjamin Best hat das Land mehrfach für Recherchen bereist. Im Podcast "nah dran" erzählt er von seinen Eindrücken und Erlebnissen vor Ort.
Die glitzernde Skyline von Doha mit dem golden leuchtenden Burj Qatar in der Mitte ist ein Sinnbild für den Reichtum von Katar. Fährt man von der Hauptstadt 25 Minuten Richtung Wüste, bietet sich ein ganz anderes Bild: Hier leben die Wanderarbeiter, teilweise ohne fließendes Wasser und Strom. Vor allem dieser Gegensatz hat Investigativ-Journalist Benjamin Best lange beschäftigt: "Mir hat es wirklich fast den Atem abgeschnitten in dieser Situation. Wie kann man so mit Menschen umgehen? Bewusst! In einem der reichsten Länder der Welt! Wie soll hier die Welt zusammenkommen und ein Fußball-Turnier feiern?"
Seit feststeht, dass die WM 2022 in Katar stattfindet, hat Benjamin Best immer wieder vor Ort recherchiert. 2019 war er verdeckt in Katar. Wanderarbeiter haben sich ihm anvertraut, er hat Beweise gesammelt und die Ausbeutung und tausenden Todesfälle auf den WM-Baustellen mit aufgedeckt. Seitdem steht er in Katar unter Beobachtung, bei einer weiteren - offiziellen - Recherchereise wurde er rund um die Uhr überwacht.
Insgesamt fünf Mal war Benjamin Best für Recherchen in Katar. Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählt er, was er dabei erlebt hat, welche Strategie Katar mit der Fußball-Weltmeisterschaft verfolgt und ob die aufgegangen ist.
Jede Woche Freitag erzählen unsere Reporterinnen und Reporter im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht", was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.