Das Rathaus der Stadt Olfen ist ein in die Jahre gekommmener, heller Klinkerbau. Direkt nebenan entsteht ein neuer Rathaus-Teil.

Olfen stellt Überlastungsanzeige beim Land

Stand: 13.02.2025, 12:39 Uhr

Die Stadt Olfen beklagt, sie komme bei der Unterbringung und Integration geflüchteter Menschen nicht mehr nach.

Von Markus Holtrichter

Die Stadt Olfen hat beim Land eine Überlastungsanzeige gestellt. Damit bringt sie zum Ausdruck, dass sie sich aktuell nicht in der Lage sieht, weitere Geflüchtete aufzunehmen. Denn die Stadt benötigt nach eigenen Angaben Zeit, um weitere Unterkünfte herzurichten. Und die Lage auf dem Wohnungsmarkt sei stark angespannt.

Es geht darum, dass wir uns bei den Flüchtlings-Zuweisungen etwas Luft verschaffen. Wilhelm Sendermann, Bürgermeister Stadt Olfen

Die Stadt hat zuletzt zwei Mehrfamilienhäuser angemietet. Hier will sie zusätzlichen Wohnraum für Geflüchtete schaffen. Doch das gehe nicht von heute auf morgen, heißt es aus dem Rathaus. Aktuell hat die Kommune bereits rund 500 Menschen in größeren Unterkünften und angemieteten Wohnungen untergebracht.

Zuweisungs-Stopp gilt nur kurz

Aufgrund der Überlastungsanzeige bekommt Olfen aktuell keine weiteren Menschen zugewiesen. Doch das gilt nur für einige Wochen. Anschließend werden es umso mehr sein. Das wissen sie im Rathaus. Ebenso auch, dass die Lage in vielen anderen Städten und Gemeinden ähnlich angespannt ist. Olfen hat bereits zum zweiten Mal die Notbremse gezogen.

Olfen stellt Überlastungsanzeige beim Land

WDR Studios NRW 11.02.2025 00:42 Min. Verfügbar bis 11.02.2027 WDR Online


Viele NRW-Kommunen unter Druck

Im Neubaugebiet Olfen-Heide entstehen aktuell viele neue Wohnungen, Firmenfahrzeuge stehen neben Kränen vor eingerüsteten Neubauten.

Trotz vieler Neubauten bleibt die Lage auf dem Olfener Wohnungsmarkt angespannt.

Genauso hatte die Gemeinde Senden bereits im Dezember entschieden. Sie wollte sich ebenso Zeit verschaffen, weitere Unterkünfte herrichten zu können. Aber auch beispielsweise Ascheberg, Greven, Lüdinghausen oder Warendorf hatten bereits Überlastungsanzeigen gestellt. Damit zählen sie NRW-weit zu einem Kreis von weit mehr als 200 Kommunen.

Landesunterkünfte sollen Kommunen entlasten

Städte wie Dülmen, Dorsten oder auch Haltern am See haben sich längst dazu entschieden, dass hier große Landesunterkünfte entstehen oder bereits in Betrieb sind. Diese Plätze werden den Kommunen angerechnet. Sie müssen also weniger Menschen selbst unterbringen. Doch die Unterkünfte mit hunderten Plätzen sind bei Bürgern umstritten.

Unsere Quellen:

  • Stadt Olfen
  • Stadt Senden
  • Reporter vor Ort

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