Bei der zweiten landesweiten "Kontrollnacht gegen Messergewalt" hat die Polizei auf Feiermeilen, an Plätzen und Bahnhöfen insgesamt 11.393 Personen kontrolliert. Dabei fanden sie 29 Messer, darunter 12 nach dem Waffengesetz verbotene Messer und 17 Messer, die ausschließlich innerhalb der Waffenverbotszonen verboten sind.
Außerdem stellten die Beamten einen Schlagstock sowie ein Reizstoffsprühgerät sicher – beides ist nach dem Waffengesetz verboten. In der Nacht schrieben die Beamten 33 Strafanzeigen. Zwei Personen nahm die Polizei vorläufig fest und elf Personen nahm sie in Gewahrsam. 89 Menschen bekamen einen Platzverweis.
Reul: Messer gehört in die Küche
Laut Innenministerium waren etwa 600 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz - allein in Düsseldorf waren es etwa 250. "Wir haben immer gesagt: Wir machen das nicht einmal, sondern mehrfach. Nur so wirkt es", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), der sich die Kontrolle in Düsseldorf anschaute. "Wir bleiben dran, denn Konsequenz ist bei der Kriminalitätsbekämpfung alles." Es müsse sich herumsprechen, dass es "keinen Sinn hat, nach Düsseldorf in die Altstadt zu gehen zum Feiern mit einem Messer. Das lässt man besser zuhause, das gehört in die Küche."
Allein in Düsseldorf wurden 10.770 Personen kontrolliert. Dabei war seit dem frühen Samstagabend der Zugang zur Altstadt abgeriegelt. Keiner kam hinein, ohne auf Waffen kontrolliert zu werden. Daniel und Christina stellen sich geduldig an eine der Kontrollstellen. Die Aktion sei in Ordnung, meint Daniel: "Aber schade, dass es notwendig ist."
Marius und seine Freunde sind aus Rheinland-Pfalz zum Feiern nach Düsseldorf gekommen. Die Kontrolle sei kein Problem, sagt er: "Solange es nicht zu lange dauert."
Ähnlicher Einsatz vor drei Wochen
Bereits vor drei Wochen (10. Juni) hatte es einen ähnlichen landesweiten Großeinsatz in diversen Städten gegeben. Dabei kontrollierte die Polizei 4.742 Personen und stellte 46 Messer sicher, davon 21, die nach dem Waffengesetz verboten sind. Hinzu kamen 25 Messer, die ausschließlich innerhalb der Waffenverbotszonen verboten sind.
Angriffe in acht NRW-Städten
Zuletzt hatte es mehrere Vorfälle mit Messern gegeben. Am Feiertagswochenende vom 28. April bis 1. Mai 2023 war es in acht NRW-Städten zu Angriffen mit Messern gekommen. In Leverkusen starb ein 35-Jähriger.