"Wir dulden keine Straftaten von Rockergangs. Da werfen wir alles rein und senden das Signal, dass die Täter gefasst werden". Mit dieser deutlichen Ansage betont der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange den Fahndungserfolg, an dem über 100 Ermittler im ganzen Ruhrgebiet beteiligt waren.
Rache-Anschläge im Ruhrgebiet wegen Ausschluss aus Rocker-Gruppe . WDR Studios NRW. 13.02.2025. 00:43 Min.. Verfügbar bis 13.02.2027. WDR Online.
Ermittler kamen den Beschuldigten schnell auf die Spur
Am Sonntag (09.02.) hatte es zuletzt in Bochum eine Explosion in einem Mehrfamilienhaus gegeben. In den Wochen zuvor gab es ähnliche Vorfälle mit Schüssen und Explosionen auch in Dortmund, Holzwickede und Oberhausen. Die Polizei erkannte schnell einen Zusammenhang der Taten und ermittelte im Rockermilieu.
Kein Rockerkrieg, sondern Racheakt
Nach Aussage von Henner Kruse von der Staatsanwaltschaft Dortmund handelt es sich aber nicht um Auseinandersetzungen verfeindeter Rocker-Gruppen. Es seien Racheakte der zwei Hauptverdächtigen. Zwei Männer aus Bochum (25 und 33 Jahre alt) sitzen seit gestern in Untersuchungshaft.
Beide sind mehrfach vorbestraft und gehörten zu einer Gruppe der Hells Angels in Unna. Dort sind sie nach letzten Erkenntnissen in Ungnade gefallen und ausgeschlossen worden. Mit ihren Taten wollten sie sich dafür offenbar an ihren ehemaligen Verbündeten rächen.
Ermittler: "Die Täter gehen manchmal naiv mit Social Media um".
Die Ermittler hatten die Beschuldigten quasi auf frischer Tat ertappt. Nach der Explosion in einem Wohnhaus in Bochum am Sonntag (09.02.), konnte die Polizei ein Fluchtfahrzeug verfolgen. Über das Nummernschild und Videoaufzeichnungen kam man den beiden befreundeten Männern auf die Spur.
"Die Täter gehen manchmal sehr naiv mit Social Media um", erklärt Denis Andric, der leitende Ermittler des Staatsschutzes bei der Dortmunder Polizei. "Sie posten teilweise Bilder der Taten, die wir analysieren und den Aufenthaltsort feststellen können". Die Täter unterschätzten nicht selten die Ermittlungsmethoden der Behörden, so Andric.
Keine Gefahr mehr für Bevölkerung
Durch die Taten habe sehr wohl eine Gefährdung der Öffentlichkeit bestanden, betont Denis Andric. "In einem Fall ist ein Mädchen in einer Erdgeschosswohnung nur knapp von der Kugel eines Maschinengewehrs verfehlt worden. Und auch durch die Explosionen hätten weitere Menschen verletzt werden können". Durch die Festnahme der beiden mutmaßlichen Täter sei die Gefahr für die Bevölkerung gebannt.
Lange Haftstrafen erwartet mutmaßliche Täter
Die beiden ehemaligen Mitglieder der Hells Angels erwartet eine Anklage wegen versuchten Mordes und Haftstrafen von bis zu 15 Jahren.
Unser Quellen:
- Polizei Dortmund
- Staatsanwaltschaft Dortmund