Bei einer groß angelegten bundesweiten Razzia haben Ermittler am Donnerstag einen bedeutenden Schlag gegen eine international agierende Gruppe von Telefonbetrügern durchgeführt. In Hagen wurde eine 50-jährige Griechin festgenommen, die als eine der Hauptverdächtigen des kriminellen Callcenter-Rings gilt.
Der 50-Jährigen wird vorgeworfen, Scheinfirmen in Deutschland gegründet und unter deren Namen Telefonverträge abgeschlossen zu haben. Diese Infrastruktur wurde von Tätern im Ausland genutzt, um im großen Stil Betrugsanrufe durchzuführen.
Betrugsmasche und Vorgehensweise
Die Telefonbetrüger agierten wie ein professionelles Callcenter und führten zehntausende Betrugsanrufe in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren EU-Staaten durch. Dabei nutzen sie vielfältige Maschen, wie den Enkeltrick, gaben sich als angebliche Polizisten aus oder machten Gewinnversprechen.
"Es gab zahlreiche Versuche innerhalb kürzester Zeit. Die meisten bemerken den Betrug, aber irgendwann fällt einer darauf rein", erklärt Staatsanwalt Mirko Heim.
Razzien gegen Callcenterbetrüger - Schwerpunkt in Hagen. WDR Studios NRW. 13.02.2025. 00:41 Min.. Verfügbar bis 13.02.2027. WDR Online.
Erfolgreicher Schlag gegen die Betrüger
Die Ermittler gehen von einem Gesamtschaden in zweistelliger Millionenhöhe aus. Bei den Durchsuchungen in mehreren Bundesländern konnten umfangreiche Beweismittel sichergestellt werden, darunter elektronische Datenträger und IT-Ausrüstung. Zudem wurden mehrere betrügerisch genutzte Telefonnummern sowie eine zweistellige Anzahl von Servern abgeschaltet.
Staatsanwalt Heim appelliert an die Bevölkerung, bei ungewöhnlichen Anrufen wachsam zu sein: "Die Polizei oder sonstige Behörden werden niemals Privatpersonen am Telefon kontaktieren oder auffordern, etwas zu tun. Man sollte solche Telefonate sofort beenden oder zur Anzeige bringen."
Die Hauptverdächtige aus Hagen wird nun dem Haftrichter vorgeführt.
Unsere Quellen:
- Staatsanwaltschaft Karlsruhe
- Landeskriminalamt Baden-Württemberg