Eine so genannte Roller-Gang soll brutale Taten in Würselen verübt haben. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft heute im Aachener Polizeipräsidium erklärt. Dahinter soll eine Gruppe von Jugendlichen stehen.
Aufgrund des immer rücksichtsloseren Vorgehens wollten die Behörden schnell eingreifen. 20 Taten sollen sie in den vergangenen sechs Wochen in Würselen und Umgebung verübt haben. Dazu gehörten Raubüberfälle, Einbrüche und Brandstiftungen.
Unsicherheitsgefühl durch die Raub-Serie
Durch die Taten fühlen sich die Menschen in der Region zunehmend unsicher, sagt die Polizei. Bei jeder Raubstraftat wurde ein Opfer verletzt. Messer und Schusswaffen sollen die jugendlichen Täter auch dabei gehabt haben. Sie gingen bei den Fällen unterschiedlich vor.
Vermeintliche Dates wurden zur Falle
So sollen sie sich zunächst beim Messengerdienst Telegram als Frauen ausgegeben und sich darüber mit Männern zum Beispiel im Stadtgarten verabredet haben. Am vereinbarten Treffpunkt gab es aber Hiebe statt Liebe: Die Männer sollen von vermummten Personen angegriffen, zusammengeschlagen und ausgeraubt worden sein. Mit Motorrollern sollen sie auch Schaufenster zertrümmert und Geschäfte ausgeraubt haben.
Brutale Raubüberfälle
Ein anderes Mal wurden ein Roller und ein Wohnwagen in Brand gesetzt. An Halloween wurden im Stadtgarten mehrere Jugendliche ausgeraubt und verletzt. Ein paar Tage später sollen die mutmaßlichen Täter eine 92-jährige in ihrer Wohnung überfallen und schwer verletzt sowie ihren Schmuck erbeutet haben.
Alle Taten sollen auf das Konto der gleichen Tätergruppe zurückgehen. Außerdem noch ein Überfall auf ein Ehepaar, auf einen Imbiss und eine Tankstelle in Würselen.
Ermittlungen führten zu Festnahmen
Inzwischen sind vier Jugendliche festgenommen worden. Drei von ihnen sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Sie kommen alle aus Würselen und sollen sich über Schule und Hobbys kennengelernt haben. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten aber noch weitere mutmaßliche Mittäter.
Opfer bekommt gestohlenen Schmuck zurück
Eine Ermittlungsgruppe soll ihnen jetzt weiter auf die Spur kommen. Eine gute Nachricht: Seit den Festnahmen haben sich keine weiteren Taten mehr ereignet. Und noch eine gute Nachricht: Die Polizei hat dem 92 Jahre alten Opfer inzwischen den erbeuteten Schmuck zurückgebracht.
Unsere Quellen:
- Polizei Aachen
- Staatsanwaltschaft Aachen