Rolle rückwärs in Mannheim: Der Anti-AfD-Wagen aus dem vergangenen Rosenmontagszug wird nun doch nicht im Mannheimer Karnevalsumzug mitfahren. Das hat die Stadt Mannheim beschlossen. Der Grund: Er verstoße gegen das Neutralitätsgebot.
Stadt Mannheim hat Bedenken
Anders als in Köln ist in Mannheim die Stadt Organisator des Karnevalsumzugs. Die möchte den Wagen eine Woche nach der Bundestagswahl nicht zeigen. Für den Zugverantwortlichen, Oliver Althausen, dürfte das ein herber Schlag sein. Aus seiner Sicht sind die Kölner die mit Abstand besten Wagenbauer Deutschlands, sagte er dem WDR. Und: Es sei eine Ehre, einen Kölner Wagen zeigen zu dürfen.
Kölner Karnevalisten ebenfalls enttäuscht
Auch die Kölner Karnevalisten haben für die Entscheidung der Stadt Mannheim kein Verständnis. Die Jecken seien aufgefordert, der Politik den Spiegel vorzuhalten.
Den AfD-Wagen habe man ausgesucht, da er eine bestimmte Historie habe, hatte der Leiter des Rosenmontagszugs in Köln, Marc Michelske, im Vorfeld gesagt. Als erster Wagen überhaupt stand er schon vor Rosenmontag bei der großen Kölner Friedensdemonstration im vergangenen Jahr. Da passe es insgesamt, ihn auch in anderen Städten zu zeigen, so der Kölner Zugleiter. Auch als klare Kante gegen Rechtsextremismus.
Wagen muss repariert werden
Jetzt muss der Wagen, der den Kallendresser zeigt, wie er AfD-Anhängern seinen nackten Hintern entgegenstreckt, heil nach Köln zurück. Beim Hintransport gingen allerdings ausgerechnet die rechten Arme kaputt, die die AfD-ler zum Hitlergruß ausstrecken. Die müssen die Mannheimer jetzt erstmal reparieren.
Über dieses Thema berichten wir am 03.02.2025 auch im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Köln, 19.30 Uhr.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Festkomitee Kölner Karneval
- Mannheimer Zugverantwortlicher