Im Prozess um fünf Autohändler, die den Staat um rund 43 Millionen Euro betrogen haben sollen, ist am Mittwoch das Urteil am Düsseldorfer Landgericht gefallen. Der Hauptangeklagte aus Erkrath wurde zu sechs Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Drei weitere Beteiligte, unter anderem eine Frau aus Italien, erwarten ebenfalls mehrere Jahre Haft. Der jüngste Täter erhielt eine Bewährungsstrafe. Bereits im August hatten alle fünf Angeklagten Geständnisse abgelegt.
System während Haft aufgebaut
Die Angeklagten sollen über mehrere Jahre Mehrwertsteuern hinterzogen haben. Laut Urteil hatten sie Scheinfirmen gegründet, die auf dem Papier Autos ins Ausland verkauft haben. Tatsächlich wurden die Fahrzeuge, darunter auch Luxuswagen, aber in Deutschland verkauft. Hierbei wären Mehrwertsteuern angefallen, die nicht erhoben wurden. Laut Urteil des Landgerichts Düsseldorf haben die Täter auf diese Weise systematische Strukturen zur Steuerhinterziehung geschaffen.
Der Hauptangeklagte, der als Drahtzieher gilt, soll das System entwickelt haben, während er selbst noch im Gefängnis saß. Während seiner Haft soll er die angeklagte Italienerin kontaktiert und mit ihr zusammen die Struktur aufgebaut haben.
Ermittlungen liefen mehrere Jahre lang
Die Ermittler hatte unter anderem Telefone überwacht und waren 2023 bei einer Großrazzia auf die Täter gestoßen. Mehr als 2000 Einsatzkräfte hatten dabei Autos und Häuser in verschiedenen Ländern beschlagnahmt.
Unsere Quellen:
- Landgericht Düsseldorf
- dpa
Über dieses Thema berichtet der WDR am 30.10.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf und im Radio auf WDR 2.