Der Bonner Stadtrat hat am Donnerstagabend ersten Planungen für das "Neue Quartier Bundesviertel" (NQB) grundsätzlich zugestimmt, verlangt aber noch Korrekturen und weitergehende Prüfungen.
Auf dem mehr als 50.000 qm großen Gelände am Rande des ehemaligen Bonner Regierungsviertels sollen neben Wohnungen und Büros auch eine Kita, eine Grundschule und ein Supermarkt errichtet werden. Dazu ist auch der Bau eines bis zu 120 Meter hohen Hochhauses vorgesehen. Den Entwurf hat das Büro Cityförster Hannover erstellt.
Ehemaliges Polizeipräsidium verfällt seit Jahren
Auf dem Gelände des früheren Landesbehördenhauses war bis 2006 das Bonner Polizeipräsidium untergebracht. Teile eines Anbaus nutzt noch die Universität Bonn, ansonsten sind die Gebäude verwaist und verfallen seit Jahren. Anfang 2024 hat die Stadt Bonn das Gelände dem Land NRW abgekauft, um es neu zu bebauen.
Stadtrat über Bauprojekt uneinig
In der Bonner Ratskoalition ist das Projekt mit einem geschätzten Gesamtvolumen von rund einer Milliarde Euro umstritten. Die Linksfraktion hatte bereits den Ankauf des Grundstücks als zu teuer kritisiert. Volt fürchtet, dass die Stadt keine Investoren für den Bau finden wird. Grüne und SPD waren deshalb auf Stimmen der Oppositions-Fraktionen CDU und FDP angewiesen.
Bonn hat Fertigstellung in zwölf Jahren zugesichert
Unklar ist noch, ob die bis zu 50 Jahre alten Gebäude saniert und erweitert werden können oder ein Abriss und Neubau wirtschaftlicher sind. Das Projekt steht schon jetzt unter erheblichem Zeitdruck, da sich Bonn gegenüber dem Land NRW verpflichtet hat, dass das neue Quartier in zwölf Jahren fertiggestellt ist.
Bis Juni soll die Bonner Stadtverwaltung die geänderten Pläne und Prüfungsergebnisse vorlegen.
Unsere Quellen:
- Stadtrat Bonn
- Cityförster Hannover