Circular Valley - das klingt nicht ohne Grund verdächtig wie Silicon Valley. Genau da, in der amerikanischen Heimat von Apple oder Facebook, hatte der Wuppertaler Unternehmensberater Carsten Gerhardt vor Jahren oft beruflich zu tun. "Ich habe mich gefragt: Warum kommen Start Ups aus aller Welt hier hin?" Die Antwort: Weil dort der Ort ist, an dem sie ihre Ideen verwirklichen können.
Heimat für die Kreislaufwirtschaft
Gerhardt entwickelte seine eigene Idee. Er schuf einen Ort in Wuppertal, an dem junge Unternehmen der Kreislaufwirtschaft ihre Projekte präsentieren können, eben Circular Valley. Unter Kreislaufwirtschaft versteht man grundsätzlich die Idee, Rohstoffe intelligent wieder zu verwerten.
So präsentierte ein junges Unternehmen aus Nigeria die Idee, aus Elektroschrott Solarlaternen herzustellen. Sehr oft geht es bei den Geschäftsideen auch um den Schutz von Wasser und Wäldern oder darum, Alternativen für Plastik oder Holz zu entwickeln.
Alles für den Umweltschutz
Carsten Gerhardt meint: "Bei Circular Valleyarbeiten Menschen aus aller Welt an der Frage, wie man die schädlichen Emissionen in die Umwelt reduzieren kann. Die Natur bringt kein Plastik ins Meer, die Natur bringt nicht im Übermaß CO2 in die Luft. Wir Menschen tun das, und das wird uns selbst gefährlich werden." Circular Valley residiert in einem ehemaligen Büro-Gebäude des Staubsauger-Herstellers Vorwerk. Nur einer der vielen Partner von Circular Valley.
Die Idee von Circular Valley
Hier bekommen die Start-ups während eines mehrwöchigen Aufenthalts eine Reihe von Schulungen. Auf dem Programm stehen Selbstvermarktung, der Austausch mit Unternehmern oder auch der Kampf mit der Bürokratie, wenn man das eigene Unternehmen hier in Deutschland an den Start bringen möchte.
Kaif Ali aus Indien hat das gewagt. Der 24-Jährige aus Delhi kam vor zwei Jahren mit der Idee, umweltgerechte Time Houses für Flüchtlinge zu bauen. Das klappte nicht. Heute hat er ein eigenes Unternehmen in Indien und Wuppertal. "Er verkörpert den Gedanken von Circular Valley", meint Carsten Gerhardt zur Arbeit von Ali.
Viel Prominenz vor Ort
Der Höhepunkt am Freitag: 16 Start-ups werden ihre Ideen in der Wuppertaler Stadthalle präsentieren. Vor einem fachkundigen und hochrangigen Auditorium. Dazu gehören Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Staatsministerin Sarah Ryglewski, NRW-Umwelt-Ministerin Mona Neubaur und Fernando Carro de Prada. Der Chef des Deutschen Fußballmeisters Bayer 04 Leverkusen wird zu den Start-ups sprechen.
Carsten Gerhardt freut sich auf die Gäste: "Genau darum geht es doch. Wir möchten Regionen und Unternehmen, unterschiedliche Akteure, Politiker, Wissenschaftler und Unternehmer miteinander verknüpfen. Das ist Circular Valley."
Unsere Quellen:
- Initiator des Circular Valley Carsten Gerhardt
- Reporter vor Ort