"Nach zahlreichen schlechten Erfahrungen mit kleinen Gästen haben wir uns entschlossen, für Kunden mit kleinen Kindern unsere Speisen nur zum Mitnehmen anzubieten." So steht es auf einem großen Zettel im Eingang und nochmal direkt am Tresen.
Seit 10 Jahren führt Lucjan Rosik mit seiner Frau Budsi den kleinen Thai-Imbiss im Düsseldorfer Stadtteil Flingern. "Es gab fast täglich Probleme mit Kindern", erzählt er, "Sie sind überall rumgelaufen, haben alles angefasst und die Eltern haben das gar nicht wahrgenommen, weil sie so mit sich selbst beschäftigt waren."
Kontroverse Diskussion: Shitstorm und Zuspruch
Das Hausverbot für Kinder hat für große Diskussionen gesorgt. Online und persönlich im Imbiss: "Viele sind reingekommen und wollten eine Erklärung, haben danach schlechte Internetbewertungen abgegeben", so der Imbiss-Betreiber. In den sozialen Netzwerken finden sich aber auch viele Kommentare mit Zuspruch.
Ins Rollen hatte das Thema unter anderem der Düsseldorfer Foodblogger Duy Tran gebracht. In einem Instagram-Reel hatte er von seinen persönlichen Erfahrungen als Papa in dem Thai-Imbiss berichtet.
Kinderfreundlich essen gehen sei immer schwieriger, sagt er: "Ich bin oft in Restaurants unterwegs und ich sehe gar nicht so viele Kinder und Familien, die da essen, weil die meisten sich schon gar nicht mehr trauen. Sie fühlen sich nicht willkommen und das ist auch das Feedback, das ich von meiner Community bekommen habe."
Thema nimmt laut Hotel- und Gaststättenverband zu
Es gibt immer mal wieder ähnliche Fälle, heißt es vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Im Fokus dabei: nicht die Kleinen, sondern deren Eltern. Die sollten sich vor einem Restaurantbesuch fragen, "Kann ich mich vorbereiten, in dem ich Malbücher oder heute elektronische Geräte mitnehme um die Kinder zu beschäftigen? Und am Ende des Tages soll halt stehen: Alle hatten eine gute Zeit. Der Betrieb, der Unternehmer, die Beschäftigten und natürlich auch die Gäste – die Großen wie die Kleinen!".
Düsseldorfer Imbiss-Betreiber hofft auf Verständnis
Im Düsseldorfer Thai-Imbiss hat Chef Lucjan Rosik die Hoffnung, dass die Diskussion Eltern zum Nachdenken bringt. "Ich wünsche mir nur Verständnis dafür. Und dass die Eltern sich mehr mit den Kindern beschäftigen als mit dem Handy!", erzählt er. Aber vorerst bleibt das Kinderverbot in seinem Thai-Imbiss bestehen.
Quellen:
- Imbiss-Betreiber
- DEHOGA