Was die neue Beleuchtung des Kölner Doms besonders macht Lokalzeit aus Köln 17.04.2025 03:16 Min. Verfügbar bis 17.04.2027 WDR Von Jens Gleisberg

Was die neue Beleuchtung des Kölner Doms besonders macht

Stand: 18.04.2025, 11:43 Uhr

Ab Ostersonntag werden LEDs den Kölner Dom erleuchten. Drei Jahre hat es gedauert, die alten Halogen-Leuchten zu ersetzen.

Von Jens Gleisberg

Das Team von Helmut Lüssem steht auf dem Vierungsturm des Doms und richtet einen Scheinwerfer neu aus. Das geht auch tagsüber, denn mit einem Laserpointer können die Arbeiter den künftigen Lichtstrahl simulieren.

Lüssem gehört zum städtischen Versorgungsunternehmen Rheinenergie, das für die Beleuchtung sorgt. Sie haben zwölf Kilometer Kabel neu verlegt und nachts mehrfach die Beleuchtung ausprobiert.

Präzise Beleuchtung hebt Konturen hervor

Zum einen verbrauchen die 700 LED-Leuchten wesentlich weniger Energie und sind weniger störanfällig, zum anderen kann der Dom viel genauer ausgeleuchtet werden. Das Konzept dafür hat eine international agierende Lichtfirma erarbeitet, zusammen mit dem Dombaumeister Peter Füssenich und seinen Kollegen.

Was die neue Beleuchtung des Kölner Doms besonders macht WDR Studios NRW 17.04.2025 00:37 Min. Verfügbar bis 17.04.2027 WDR Online

Füssenich ist begeistert von der neuen Beleuchtung. Jetzt können viel genauer einzelne Konturen angestrahlt werden, sagt er. Das Strebewerk tritt räumlich hervor. Das war bei den alten Flächenscheinwerfern kaum zu erkennen.

Dom-Beleuchtung hat Tradition

Seit fast 200 Jahren steht der Kölner Dom im Rampenlicht. Im September 1836 wurde die sich damals noch im Bau befindliche Kathedrale für einen Besuch des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm erstmalig beleuchtet. 1929 entschied der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer, dass der Kölner Dom an Fest- und Feiertagen regelmäßig beleuchtet werden soll.

Unbeleuchteter Kölner Dom | Bildquelle: WDR/picture alliance/dpa/Marius Becker

In Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vor drei Jahren wurde der Dom nicht mehr voll beleuchtet. Damals hat man sich entschieden, die Beleuchtung deutlich zurück zu fahren, um Energie zu sparen.

Kritik wegen Lichtverschmutzung

Ab ein Uhr nachts wird die Beleuchtung deutlich heruntergefahren. Zum Teil sind die einzelnen Bauteile dann nur noch schemenhaft zu erkennen. Diese Nachtruhe dient auch dem Schutz der Natur am und um den Dom. Dort gibt es Algen, Farne und Falter.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz beklagte im Vorfeld die fortschreitende Lichtverschmutzung. Der Dombaumeister hingegen verweist darauf, dass im Gegensatz zur bisherigen Ausleuchtung durch das genauere Anstrahlen wesentlich weniger Bauteile ins Licht gesetzt werden. Im Vergleich zu den umliegenden Gebäuden relativiere sich zudem die Kritik.

Am Ostersonntag soll es abends die Premiere der neuen Dombeleuchtung geben - nach Einbruch der Dunkelheit.

Unsere Quellen:

  • Dombaumeister Peter Füssenich
  • Rheinenergie, Helmut Lüssen
  • Nachrichtenagentur dpa