AC/DC soll umstrittenes Open-Air-Gelände in Düsseldorf eröffnen
Stand: 03.02.2025, 18:03 Uhr
Die legendäre Rockband soll Anfang Juli das erste Konzert auf dem Messeparkplatz geben. Anwohner befürchten ein Verkehrschaos.
Von Peter Hild
Der erste Top-Act auf dem umstrittenen neuen Open-Air-Gelände auf dem Düsseldorfer Messeparkplatz steht fest. AC/DC soll dort am 8. Juli vor bis zu 80.000 Zuschauern auftreten. Das verkündete die städtische Veranstaltungstochter D.Live am Montag.
Dabei ist das Konzert noch gar nicht offiziell genehmigt, kürzlich hatte die Politik zunächst die Offenlage des Bebauungsplans mit breiter Mehrheit beschlossen. Alle Konzepte seien aber bereits mehrfach von der Verwaltung geprüft, heißt es aus dem Rathaus. Anwohner haben trotzdem große Bedenken.
OB Keller: "Bedeutender Schritt für Düsseldorf"
In ihrer Mitteilung kündigte D.Live den "Beginn einer völlig neuen Ära für Open-Air-Veranstaltungen in der Landeshauptstadt und Deutschland" an. Mit einer Kapazität bis zu 80.000 Zuschauern gehört der künftige "Open Air Park Düsseldorf" zu den größten Konzertflächen dieser Art in NRW und würde damit Konkurrenzstandorte wie die Arena "Auf Schalke" in Gelsenkirchen überflügeln.
Düsseldorfs OB Stephan Keller freut sich auf das Großkonzert
Auch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sprach von einem "bedeutenden Schritt" für Düsseldorf als Veranstaltungsstadt. Auch wenn das Konzert noch nicht offiziell genehmigt und noch kein Bauantrag gestellt ist, steigen die Veranstalter bereits in die Vermarktung ein. Das sei jedoch nicht ungewöhnlich, betonte ein Stadtsprecher.
Digitale Mobilitätsplattform soll Verkehre steuern
Über eine neue digitale Mobilitätsplattform will D.Live die Besucherströme gezielt steuern, je nachdem, ob Besucher mit dem ÖPNV, Auto oder Fahrrad anreisen. Zahlreiche Anwohnerstraßen sollen je nach Konzertgröße für Autos gesperrt werden. So sollen die Belastungen auf ein erträgliches Maß reduziert werden.
Klaus Scherschel befürchtet ein Verkehrschaos
Daran glaubt Klaus Scherschel noch nicht. "Die Menschenmassen werden das ganze Wohngebiet behelligen und sich in den Vorgärten tummeln und daneben benehmen, das haben wir schon erlebt", sagt der Vorstand des Heimat- und Bürgervereins Lohausen-Stockum.
Umweltschützer und Anwohner kritisieren das Open-Air-Gelände seit langem scharf. Unter anderem sollen bis zu 60 Bäume dort gefällt werden. Die Baumschutzgruppe Düsseldorf hat für diesen Monat eine Demonstration gegen die Pläne angekündigt.
Quellen:
- D.Live
- WDR-Interview Klaus Scherschel, Heimat- und Bürgerverein Lohausen-Stockum
- Stadt Düsseldorf
Über dieses Thema berichten wir am 03.02.2025 auch im Radio auf WDR2 und im WDR Fernsehen in der Lokalzeit aus Düsseldorf, 19.30 Uhr.