Wieder Explosion in Kölner Innenstadt

Lokalzeit aus Köln 18.09.2024 02:40 Min. Verfügbar bis 18.09.2026 WDR Von Oliver Köln Köhler

Wieder Explosion in Kölner Innenstadt

Stand: 18.09.2024, 18:22 Uhr

In Köln hat es am Mittwochmorgen eine Explosion vor einem Wohn- und Geschäftshaus gegeben. Montag gab es einen ähnlichen Fall.

Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen hat es mitten in Köln eine Explosion gegeben. Ob zwischen den Taten ein Zusammenhang bestehe, werde jetzt untersucht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Geprüft werde außerdem eine Verbindung zu mehreren Explosionen im deutschen Land Nordrhein-Westfalen, die mit der sogenannten Mocro-Mafia zu tun haben könnten.

Explosion am frühen Morgen

Am frühen Mittwochmorgen gab es einen lauten Knall, danach ein Feuer. Fensterscheiben barsten, Decken und Verkleidungen stürzten herab. Ein Bekleidungsgeschäft in der bekannten Kölner Ehrenstraße wurde durch die Explosion weitgehend verwüstet. Die Bewohner des Hauses wurden aus dem Schlaf gerissen.

Polizisten und Feuerwehrleute untersuchen vor dem Geschäft Trümmerteile.

Polizei und Feuerwehr untersuchen den Tatort.

Die Polizei Köln sucht auf Grundlage von Zeugenaussagen nach einem circa 1,80 Meter großen, schlanken Mann. Er soll die gläserne Eingangstür des Geschäfts eingeschlagen, eine Einkaufstüte mit einem Brandsatz im Laden platziert haben und geflüchtet sein. Sekunden später ein Knall und der Eingangsbereich stand in Flammen. Der mutmaßliche Täter sei über die Albertusstraße in Richtung Magnusstraße gelaufen.

Anwohner sind besorgt

"Ich bin aus dem Bett gefallen, wegen eines Knalls", so ein Anwohner. "Draußen war es verraucht und die Nachbarn haben geschrien." Eine weitere Anwohnerin beschreibt die Lage als "erschreckend, besonders, weil es ja nach Montag schon die zweite Explosion ist."

Offenbar wurde bei dem Anschlag auf das Gebäude genau wie am Montagmorgen eine brennbare Flüssigkeit verwendet. Menschen wurden bei der Explosion heute Morgen nicht verletzt. Auf einem der Polizei vorliegenden Video ist zu sehen, wie ein Passant versucht, das Feuer zu löschen. Der 39-Jährige wurde von Rettungskräften wegen des Verdachts Rauchgas eingeatmet zu haben, behandelt und anschließend zur Vernehmung auf eine Wache gefahren.

Wer steckt dahinter?

In den vergangenen Wochen hatte es mehrfach Explosionen in Köln, aber auch in anderen Städten Nordrhein-Westfalens, wie Duisburg und Engelskirchen gegeben. Diese Taten sollen nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden auch aus den Niederlanden in Verbindung stehen.

Ob es wiederum eine Verbindung zu den aktuellen Fällen in Köln gibt, ist bisher unklar. Bei der Suche nach Tätern und möglichen Zusammenhängen steht die Polizei noch am Anfang. Wir haben zusammen gefasst, was bisher über Täter und Motive bekannt ist:

Brand nach Explosion

Durch die Explosion entstand ein Brand. Die Feuerwehr konnte diesen jedoch schnell löschen. Vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatte eine Person vor Ort versucht den Brand einzudämmen. Sie wurde später als Zeuge vernommen. Um Spuren zu sichern, wurde der Brandort weiträumig abgesperrt.

Polizei fahndet nach Tatverdächtigen vom Montag

Der Tatort liegt nur wenige 100 Meter von der Stelle entfernt, an der am Montag ein Brandsatz explodiert war. Die Hintergründe beider Taten sind noch unklar. Die Polizei hat Fotos vom Tatverdächtigen online gestellt, der für den Anschlag am Montag verantwortlich sein soll.

Die Bilder stammen aus polizeilicher Videoüberwachung am Hohenzollernring. Diese gibt es laut Polizei an mehreren Orten in Köln, nicht jedoch an der Ehrenstraße. Deswegen hofft die Polizei, dass andere Videoüberwachungen auf der Ehrenstraße die Tat aufgezeichnet haben.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Polizei Köln
  • Staatsanwaltschaft Köln