Diese ließen sich auch schon belegen, sagte der Kölner Kripo-Chef Esser am Donnerstagnachmittag. Ermittlungserfolge könnten zwar noch nicht präsentiert werden, die Ermittlungen liefen aber auf Hochtouren.
Internationale Fahndung nach dem Täter vom Kölner Hohenzollernring
Die Polizei Köln nehme die Sorgen der Bürger und Geschäftstreibenden ernst und unternehme alles, um die Verantwortlichen zu ermitteln. Man gehe davon aus, dass der Täter vom Montag für die Sprengung am Vanity Club in Köln angereist und danach wieder ausgereist sei. Deshalb fahnde man mit dem Foto auch international nach ihm.
Laut Kripo-Chef Esser gibt es Hinweise, dass es Verbindungen zwischen den zwei jüngsten Explosionen in Köln geben könnte. Das könne die Polizei aber noch nicht bestätigen. Das Ziel der Explosion am Mittwoch war ein Modeladen der Marke LFDY. Die Polizei prüfe auch, ob es einen Zusammenhang mit einer vorherigen Explosion an einem Laden der Kette in Amsterdam gebe.
In Köln gebe es aktuell verstärkte Personenkontrollen. Die Ermittler appellierten: Hinweise aus der Bevölkerung könnten einen entscheidenden Hinweis bringen.
Ermittler haben auch weitere Explosionen und Entführungen in NRW im Blick
Kripo-Chef Esser und Oberstaatsanwalt Bremer bezogen sich neben den jüngsten Explosionen auch auf die verschiedenen Vorgänge in Köln und anderen NRW-Städten in den vergangenen Wochen. "Es gibt offensichtlich im Milieu offene Rechnungen, die noch beglichen werden", sagte Kripo-Chef Esser.
Eine dieser offenen Rechnungen bezieht sich laut Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf das Verschwinden von schätzungsweise 300 Kilogramm Cannabis. Die Gruppierung, die um diese Drogen geprellt worden sei, versuche nun, diese zurückzubekommen oder Schadenersatz zu erhalten.
In dem Zusammenhang seien auch zwei Geiselnahmen im Juni und Juli in Hürth und im Kölner Stadtteil Rodenkirchen zu sehen. Wegen der Entführung in Hürth seien drei aus den Niederlanden stammende Personen in Untersuchungshaft. Mit Bezug auf die Geiselnahme in Rodenkirchen säßen sieben Personen in U-Haft, alles keine Niederländer. Drei nicht identifizierte Beschuldigte, die fliehen konnten, würden in den Niederlanden vermutet.
Ermittler verwenden Begriff "Mocro-Mafia" nicht
Oberstaatsanwalt Bremer ging auch auf Spekulationen ein, die sogenannte "Mocro-Mafia" stecke hinter den Taten. Dies sei zwar "ein griffiger Begriff für die Medien", aber nichts, mit dem man strafrechtlich arbeite. "Wir ermitteln wegen bandenmäßigen Handelns", sagte Bremer.
Was außerdem über die beiden Explosionen in der Kölner Innenstadt bekannt ist und nach welchen Tätern genau gefahndet wird, lest ihr hier:
Unsere Quellen:
- Polizei und Staatsanwaltschaft Köln
- Nachrichtenagentur dpa
Über dieses Thema berichten wir am 19.09.2024 auch im Fernsehen - zum Beispiel hier: WDR aktuell, 16 Uhr.
Hinweis der Redaktion zum Begriff "Mocro-Mafia": Auch wir verwenden diese Bezeichnung, weil sie weit verbreitet ist. Da die Bezeichnung umstritten ist, setzen wir sie in Anführungszeichen. Denn anders als der Name suggeriert, besteht das Netzwerk den Daten zufolge nicht ausschließlich aus Mitgliedern mit marokkanischen Wurzeln. Vielmehr handelt es sich um multinationale Banden, die etwa Kontakt zu spanischen Kriminellen halten und vor allem Geschäfte mit Kokain und Cannabis machen.