Die Mitarbeiter des Automobilbauers Ford in Köln müssen möglicherweise um den Erhalt ihres Standortes fürchten. Eine Vereinbarung mit der US-amerikanischen Konzernmutter zum Ausgleich von Verlusten hat die Unternehmenszentrale aufgelöst. Stattdessen werden einmalig mehr als vier Milliarden Euro bereitgestellt.
Die Ford-Werke drücken allerdings milliardenhohe Schulden. Frisches Geld wurde bisher automatisch zugeschossen, damit der Autohersteller Lieferanten bezahlen kann. Angesichts der nur geringen Verkaufszahlen für die in Köln produzierten Elektroautos liegt die Frage auf dem Tisch, wie denn zukünftig Rechnungen bezahlt werden sollen.
Massiver Stellenabbau am Standort Köln geplant
Im schlimmsten Fall droht eine Insolvenz und damit der Verlust von mehr als zehntausend Arbeitsplätzen. Die IG Metall bezeichnet die Auflösung der Vereinbarung als einen "dreckigen Griff in die Trickkiste". Das Unternehmen wolle damit den Druck auf die Arbeitnehmer erhöhen, denn bisher sind betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2032 ausgeschlossen.
Ford will aktuell 2900 Stellen im Kölner Werk abbauen. Um dieses Ziel zu erreichen, würde das Unternehmen den Kölner Standort nun einer akuten Insolvenzgefahr aussetzen, so die Gewerkschaft. Der Betriebsrat will am Mittwoch in einer Betriebsversammlung Stellung nehmen.
Finanzieller Ausgleich bei Kündigungen
Er hatte zuletzt angekündigt, in Verhandlungen mit dem Unternehmen den Abschluss eines Sozialtarifvertrages zu vereinbaren. Bei Betriebsänderungen soll damit ein Ausgleich für die Mitarbeitenden festgelegt werden.
Vorbild dafür dürfte die Werksschließung in Saarlouis sein, wo Ende des Jahres das letzte Auto vom Band läuft und für die Mitarbeiter zum Teil hohe Abfindungen ausgehandelt werden konnten. Die Hoffnung der Arbeitnehmervertreter allerdings ist es, dass die Produktion in Köln fortgeführt wird.
Dafür lassen sich jedoch nur wenige Anzeichen erkennen. Von den aktuellen teuren und großen Elektroautos werden nur marginale Stückzahlen verkauft. Ein kleineres, besser verkäufliches Auto ist nicht in Sicht.
Unsere Quellen:
- IG Metall
- Ford-Werke GmbH