Jahrelanger Streit um Geißbockheim-Ausbau beigelegt
Stand: 20.09.2024, 18:31 Uhr
Im jahrelangen Streit um den Ausbau des Geißbockheim haben sich die Stadt Köln und der 1.FC Köln auf einen Kompromiss geeinigt. Wie die Stadt heute Mittag erklärt, darf der Zweitligist ein Trainings-und Leistungszentrum am Geißbockheim bauen und verzichtet dafür auf den Bau von Plätzen auf der Gleueler Wiese im Naturschutzgebiet Grüngürtel.
Von Jochen Hilgers
Damit rückt der Ausbau nach mehr als zehn Jahren heftiger Auseinandersetzungen jetzt tatsächlich näher. Bewegung kam zuletzt in die endlos scheinende Diskussion, als FC-Geschäftsführer Philipp Türoff vor einigen Wochen den Kompromissvorschlag aus dem Ärmel zog.
Die Drohgebärden, die der FC in den Jahren zuvor an den Tag gelegt hatte, waren urplötzlich Vergangenheit. Neben anderen hatte Präsident Werner Wolf die Kommunalpolitik immer wieder mit dem Hinweis auf mehr als 100.000 unzufriedene FC-Anhänger, die auch Wähler seien, genervt. Und damit sicher das Gegenteil von dem erreicht, was er wollte.
Gleueler Wiese nicht durchsetzbar
Philipp Türoff hat den Kompromissvorschlag gemacht
Philipp Türoff hat offenbar eingesehen, dass der Erhalt der Gleueler Wiese im Kölner Grüngürtel für die Mehrheit der Kölner wichtig ist. Hier wollte der FC Trainingsplätze bauen. Darauf verzichtet der Verein jetzt.
Dafür darf der FC jetzt sein Trainings-und Leistungszentrum direkt neben das Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim bauen. Dort befindet sich derzeit ein Kunstrasenplatz. Die Fläche ist also bereits versiegelt. Statt Plätze auf der Gleueler Wiese baut der FC jetzt zunächst einen etwas entfernter gelegenen Ascheplatz um. Genau wie weitere Plätze im Umland.
Der FC hatte seit Jahren bemängelt, dass er im Bereich Nachwuchsarbeit und Frauenfußball kaum noch wettbewerbsfähig sei. Andere Profivereine hätte da meilenweiten Vorsprung.
CDU und Volt loben Kompromiss
Dem trägt jetzt auch die Kölner Politik Rechnung. Der Rat wird dem Kompromiss nach jetzigem Stand in seiner Sitzung am 1. Oktober zustimmen. Die CDU und ihr Koalitionspartner Volt haben die Einigung in Pressemitteilungen am Nachmittag schon begrüßt. Lediglich die Grünen haben noch nicht reagiert. Dort hatte es parteiintern heftige kontroverse Diskussionen gegeben.
Bisher hatten die Grünen ihre Zustimmung davon abhängig gemacht, dass der FC für immer auf die Gleueler Wiese verzichtet. Der FC spricht allerdings davon, nur zunächst auf den Ausbau dort zu verzichten. Das könnte noch spannend werden. Außerdem haben Naturschützer Proteste angekündigt.
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