"Et is soo traurig!" Diesen Satz hörte man am Mittwochvormittag häufig von Helga Hesemann, der Vorsitzenden des Heimatvereins "Düsseldorfer Weiter". Darauf erntete sie jedes Mal ein lautes Wehklagen von rund 150 schwarz gekleideten Narren im Ibach-Saal des Stadtmuseums.
"Traut dem Jong nich übern Weg", mahnte Museumsdirektorin Susanne Anna mit einem Augenzwinkern. Die Zeremonie steht seit Jahrzehnten für das Ende der Karnevalssession, mit der sich die Narren ihrer begangenen Sünden entledigen wollen.
Hoppeditz hat über den Durst getrunken
"Gestern ist unser lieber Hoppeditz nach dem Zapfenstreich in seiner Lieblingskneipe einfach umgekippt", berichtete Hesemann in ihrer Traueransprache. Der Alkohol habe ihm den Rest gegeben, obwohl er doch die Session über stets putzmunter und quietschfidel unterwegs gewesen sei.
"Helauluja!" rief Pastörken Ursula Verhofen in den Saal. "Hat man ihm ein Fremdbier serviert, etwa ein Kölsch?", unkte Verhofen über die mögliche Todesursache. Bei aller Trauer musste im Stadtmuseum aber auch kräftig gesungen und geschunkelt werden.
Im Düsseldorfer Stadtmuseum sammelt sich am Aschermittwoch langsam die närrische, in schwarz gekleidete Trauergemeinde zur Hoppeditz-Beerdigung, deren Zeremonie um 11.11 Uhr beginnt.
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Trauerzug durch die Altstadtgassen
Im Anschluss zog die Trauergemeinde durch einige Altstadtstraßen, um dann wieder in den Garten des Stadtmuseums zurückzukehren. Nach einer Ansprache zum Leben des Hoppeditz und weiteren Lieder wurde der Karnevalsschelm schließlich unter lautem Gejammer verbrannt. Die Trauergemeinde versammelte sich danach noch zum Leichenschmaus bei Fisch und Altbier.