Für Rheinmetall läuft es aktuell ziemlich rund. Der Düsseldorfer Konzern wurde erst vor wenigen Tagen in den DAX aufgenommen und gehört damit zu den 40 größten deutschen Unternehmen.
Der Rüstungskonzern profitiert natürlich vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Die Nachfrage nach Panzern, Geschützen und Munition ist hoch, die Auftragsbücher der Firma sind voll.
Flugzeugrumpf soll teilweise in Deutschland produziert werden
Jetzt kommt eine weitere Aufgabe auf den Düsseldorfer Konzern zu: Die Bundesregierung hat beim US-amerikanischen Hersteller Lockheed Martin Kampfjets des Typs F-35 bestellt. Rheinmetall soll Teile des Flugzeugrumpfes in Deutschland fertigen. In 15 Monaten soll die Produktion beginnen.
Der Vorstandvorsitzende von Rheinmetall: Armin Papperger.
Und genau dafür sucht das Unternehmen einen neuen Werksstandort. Sowohl Kommunen als auch Länder buhlen darum, den Zuschlag zu bekommen.
In zwei Monaten soll über Standort entschieden sein
Der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall, Armin Papperger, sagt: "Eine Möglichkeit ist tatsächlich ein Werk hier in Düsseldorf. Die zweite Möglichkeit sind Niedersachsen, Schleswig-Holstein, aber auch Länder wie Bremen oder Sachsen, die sich bewerben." Man sei aktuell in einem Ausschreibungs- und Bewertungsprozess. Die Entscheidung, wohin das Werk letztendlich wirklich kommt, will Rheinmetall spätestens in zwei Monaten bekannt geben.
Die Stadt Düsseldorf teilt mit, man sei stolz, dass Rheinmetall die Landeshauptstadt als Standort erwäge. Rolf Tups (CDU) aus dem Stadtrat sagt: "Es geht ja wahrscheinlich um 500 Arbeitsplätze. Natürlich sind wir als Landeshauptstadt daran interessiert, die für uns zu gewinnen." Außerdem habe man als Metropolregion auch gute Voraussetzungen, um die benötigten Fachkräfte anzuziehen.
Rüstungsproduktion als Sicherheitsrisiko?
Ein F-35-Kampfjet bei einem Medienevent der NATO in Polen.
Standorte gäbe es in Düsseldorf jedenfalls genug, ob im Heerdter Hafen an der Stadtgrenze zu Neuss oder auf dem Gelände des Stahlröhrenherstellers Valourec. Ein so stadtnahes Werk in der Landeshauptstadt sei aber kein Grund zur Sorge vor einem erhöhten Sicherheitsrisiko, zum Beispiel Sabotage oder Terroranschlägen, erklärt Christian Mölling.
Er ist stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts der DGAP und Leiter des Zentrums für Sicherheit und Verteidigung: "Dass so ein Unternehmen aufgrund von Terroranschlägen ein öffentliches Sicherheitsrisiko darstellen würde, dafür gibt es in den letzten Jahrzehnten keine Belege." Hackerangriffe wiederum seien völlig normal.
Egal, wer letztendlich den Zuschlag bekommt, ob Düsseldorf oder ein anderer Bewerber: Wahrscheinlich ist, dass das Werk mehrere Jahrzehnte in Betrieb bleiben wird. Die ersten Tarnkappen-Kampfjets sollen frühestens in drei Jahren an die Bundeswehr ausgeliefert werden.
Über dieses Thema berichtet auch die Lokalzeit aus Düsseldorf am 28. März 2023 um 19.30 Uhr im WDR-Fernsehen.