Gleich mehrere LKW stehen auf der Zülpicher Straße gegenüber der Uni-Mensa. Gabelstaplerfahrer laden Paletten mit großen Abdeckplatten ab, die Teams zusammenschrauben und auf dem Boden installieren. Insgesamt sind mehr als zwei Dutzend Arbeiter im Einsatz. Die Platten sollen eine Vermüllung wie am vergangenen 11.11. verhindern.
Unverständnis beim BUND
Helmut Röscheisen vom BUND schüttelt ob des Aufwands den Kopf. Er sieht das ganze Vorhaben sehr kritisch, denn er hätte die Wiese gerne ganz gesperrt gesehen. Und eine Ausweichfläche für junge Feiernde irgendwo in der Stadt auf versiegeltem Boden. Röscheisen befürchtet für den Freitag nach Weiberfastnacht, dass dann eben der Bereich rund um die Uniwiese vermüllt sein wird. Gewonnen sei trotz des Aufwands nichts.
Schutz der Wiese im Vordergrund
Die Stadt sieht das anders. Man müsse jungen Feiernden etwas anbieten und die Bereiche dann auch entsprechend schützen, sagt die Stadtsprecherin Simone Winkelhog. Das Zülpicher Viertel sei eben beliebt, argumentiert sie, und laufe dementsprechend schon sehr früh voll. Die teure Maßnahme verteidigt die Sprecherin. Die Wiese sei dadurch auch geschützt.
Appell an Jugendliche
Michael Neumann, Sprecher der Anwohner am Runden Tisch Karneval, appelliert an die Jugendlichen. Ihnen müsste man einen anderen Umgang mit dem Kulturgut Karneval beibringen. Eine Anti-Alkohol- und Drogen-Kampagne zum Beispiel laufe schon seit Längerem. Natürlich könne man nicht jedem Jugendlichen einen Sozialarbeiter an die Seite stellen. Aber nur auf das Problem aufmerksam zu machen, liefe auch ins Leere. Dennoch: Auch Neumann prognostiziert, dass es im bevorstehenden Straßenkarneval wieder zu Müll, Krawall, Alkoholmissbrauch und Wildpinkeln kommen wird. Business as usual also.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 10.02.2023 auch im Hörfunk auf WDR 2 und in der Lokalzeit aus Köln im Fernsehen.