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Der Veilchendienstag im Land

Aktuelle Stunde . 04.03.2025. 23:35 Min.. UT. Verfügbar bis 04.03.2027. WDR. Von Jan Hofer.

So war der Veilchendienstagszug in Mönchengladbach

Stand: 04.03.2025, 19:07 Uhr

In Mönchengladbach war noch nicht Schluss! Während andere sich noch von Rosenmontag erholten, ging es hier erst so richtig los. So war der Zug.

Von Hanna Makowka

Mit dem Veilchendienstag ist der Höhepunkt des Mönchengladbacher Karnevals erreicht. Ab 13:11 Uhr zog der Zoch einmal quer durch die Stadt. Zentrum des närrischen Treibens war wieder der Alte Markt, wo die Jecken auch auf Tribünen den Zug verfolgen konnten.

Rufe, so bunt und verschieden wie die Jecken selbst

Rund zwei Stunden zogen die Wagen und Fußgruppen des Veilchendienstagszuges hier lang. Sie wurden von den Zuschauern mit einem dreifachen "Halt Pohl" begrüßt, was man in Mönchengladbach am Zug ruft. Aber viele Karnevalsgesellschaften oder Viertel haben auch eigene Parolen, deshalb waren auch viele andere Schlachtrufe zu hören.

Mit "All Rheydt" werden die Jecken aus dem Stadtteil Rheydt begrüßt, in Hardt ruft man "Maar Moot". Außergewöhnlich ist auch "Möll kieme", der Ruf der KG Poether Pothäepel. "Puff, Puff, Puffer" heißt es bei der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Eisenbahner aus Mönchengladbach-Rheydt.

Zentrales Motiv: 50 Jahre Mönchengladbach

Karnevalisten im Konfettiregen.

Die Karnevalssession stand unter dem Motto: "Jubel, Trubel, Heiterkeit - 50 Jahre jecke Zeit!". Denn in diesem Jahr feiert die Stadt Jubiläum. Vor einem halben Jahrhundert wurden Gladbach, Rheydt und Wickrath zusammengelegt und zur Stadt Mönchengladbach.

Kein Wunder also, dass sich das Motto auch im Zug, in den Wagen und in den Fußgruppen wieder fand.

Kindheitstraum für jecke Prinzessin erfüllt

Mit dem Ende des Zuges rollte auch der blaue Wagen des Prinzenpaares heran, auf dem Prinz Alexander I. und Prinzessin Niersia Kathrin thronten.

Der Prinzenpaar wird mit "Halt Pohl" begrüßt.

Kathrin war schon im Alter von zwölf Jahren Kinderprinzessin, der Karneval ist ihr in die Wiege gelegt worden. Laut dem Mönchengladbacher Karnevalsverein soll sie damals nach dem Veilchendienstagszug vom Wagen gestiegen sein und gesagt haben: "Ich will auch einmal eine große Prinzessin sein." Jetzt, 26 Jahre später, ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.

Veilchendienstagszug mit Rekordteilnehmerzahl

In diesem Jahr war der Zug so groß wie noch nie. Fast 5.000 Teilnehmer und mehr als 80 Festwagen waren dabei - ein neuer Rekord. Der Vorsitzende des Mönchengladbacher Karnevalsverbands, Gert Kartheuser, meinte: "Die Leute wollen nach den schwierigen letzten Jahren wieder mehr zusammen erleben."

Damit wirklich alle den Zug zusammen erleben konnten, waren auch die Blindenreporter wieder dabei, in diesem Jahr zum siebten Mal. Als Ehrenamtler beschrieben sie, welche Fußgruppen und Wagen vorbeizogund wie sie aussshen, damit auch Menschen mit einer Sehbehinderung teilhaben konnten.

Sicherheit erhöht

Nach Drohungen gegen den Karneval stand auch in Mönchengladbach für die Organisatoren die Sicherheit wieder stark im Fokus. "Das Gefühl ist schon ein bisschen mulmig", meinte Zugleiter Thomas Platzer. "Auf der einen Seite freue ich mich, ich möchte, dass die Leute den Karneval in dieser Zeit erleben. Auf der anderen Seite natürlich mit der latenten Gefahr im Hintergrund, das etwas passieren kann. Die man aber in jedem Jahr hat."

Schon nach den Anschlägen der vergangenen Monate wurden in Mönchengladbach bereits an zwei Stellen im Zugweg zusätzliche Sperren eingeplant. Deswegen hatten Polizei und Zugleitung das Sicherheitskonzept nach den Drohungen nicht noch einmal verändert.

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