Die Düsseldorfer Tonhalle und die dort ansässigen Symphoniker beschäftigen sich schon seit langem mit der Frage, wie ein Konzerthaus nachhaltiger werden und ein Konzertabend möglichst emissionsarm, klima- und ressourcenschonend über die Bühne gehen kann. Nun haben sie ein Projekt entwickelt, mit dem zumindest ein Teil ihres CO₂-Verbrauchs ausgeglichen werden kann.
5.000 Pappeln für besseres Klima gepflanzt
Im Rahmen eines so genannten Agroforst-Projektes sind im Frühjahr auf dem Acker bei einem Biobauernhof im Kaarster Stadtteil Büttgen 5.000 Pappeln gepflanzt worden. So sollen dort die Dürren abgemildert und das Mikroklima verbessert werden. Nach sieben Jahren werden die Pappeln geerntet, also gefällt und neu gepflanzt.
Bio-Landwirt kann Fläche weiter bewirtschaften
Die Bäume haben inzwischen schon eine stattliche Höhe von fast vier Metern erreicht. Und mit jedem Zentimeter, den die Bäume wachsen, spenden sie mehr Sauerstoff. Der mit dem Landwirt Heiner Hannen geschlossene Vertrag läuft über 21 Jahre. Die Tonhalle zahlt jährlich eine Pacht für Fläche, Baumsetzlinge und deren Pflege. Und der Biobauer kann die Flächen zwischen den Baumreihen ganz normal weiter bewirtschaften.
Pappelfeld soll Konzertwald werden
Und wenn die Pappeln genug Schatten spenden, wollen die Düsseldorfer die Orchestermusiker dort im Sommer tatsächlich live vor Publikum auftreten. Unter dem Motto „Vision Konzertwald“ soll es sozusagen Klassikmusik unter Pappeln geben. Bis es soweit ist, werde es aber noch ein paar Jahre dauern, sagt Tonhallen-Sprecherin Marita Ingenhoven.
Tonhalle schon lange für Klimaschutz unterwegs
Klimaschutz steht schon länger auf der Agenda der Tonhalle. Das Konzerthaus wurde erst im Oktober für sein Nachhaltigkeitsprojekt „Green Monday“ ausgezeichnet. Es erhielt den renommierten Musikpreis „Opus Klassik 2024“ in der Kategorie „Innovationspreis für Nachhaltigkeit“.. Im Rahmen des Projektes "Green Monday" hat sich die Tonhalle in der gesamten Saison 2023/24 intensiv mit dem Klimaschutz befasst.
Wie können Konzerte nachhaltiger werden?
In elf Symphoniekonzerten am Montagabend widmeten sich die Symphoniker jeweils einem konkreten Nachhaltigkeitsthema: Von Energieeffizienz über Abfallmanagement bis hin zur Anreise. Gemeinsam mit dem Konzertpublikum wurde alles genau unter die Lupe genommen: An welchen Stellschrauben in puncto Nachhaltigkeit kann man drehen und wie kommt das beim Publikum an?
An jedem „Green Monday“ wurde eine Maßnahme ausprobiert, die konkret die CO₂-Emission des Konzertabends reduzierte. Zum Beispiel das Ausschalten von ausschließlich zu dekorativen Zwecken genutzten Lichtquellen, ein rein vegan-vegetarisches Speisenangebot bei der Pausenbewirtung oder digitale Programmhefte statt Druckerzeugnisse.
Unsere Quellen:
- Tonhalle Düsseldorf
- Düsseldorfer Symphoniker
- Biobauernhof Lammertzhof Kaarst