Der Vater des Kindes war vor einigen Monaten ebenfalls zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Prozess wurde festgestellt, dass der 14 Wochen alte Junge unterernährt und misshandelt worden war, bevor er geschüttelt wurde. Aufgrund der Verletzungen war der Junge Tage später in der Kölner Uni-Klinik gestorben.
Prozess hatte sich verzögert
Eigentlich sollte der Prozess gegen die Mutter bereits im vergangenen Mai beginnen. Doch weil weder Vater noch Mutter des Kindes zum Prozess erschienen waren, gab es Verspätungen. Zuerst wurde der Vater gefunden und verurteilt. Die Festnahme der Mutter dauerte länger. Erst im September 2024 konnte sie in Süddeutschland verhaftet werden
Notsituation als Schutzbehauptung?
Die Frau soll ihren Sohn "über einen längeren Zeitraum" geschüttelt haben, so die Anklage. Die Mutter hatte nach dem Geschehen in einer Vernehmung gesagt, dass sie ihr Kind gefüttert hatte und dann feststellte, dass es sich nicht mehr bewegen würde.
"Es war gut mit den Kindern - keine Probleme"
Die Mutter hatte sich zu Anfang des Prozesses geäußert. Sie hat neben dem zu Tode gekommenen Jungen auch eine ältere Tochter. Sie sagte, dass es mit den Kindern keine Probleme gegeben habe. Mit den Vorwürfen der Anklage habe sie nichts zu tun.
Angeklagte belastet den Vater
Stattdessen belastete sie den Vater schwer. Er sei der Chef in der Familie gewesen, er habe zum Beispiel auch einmal einen Überweisungszettel zerrissen. Zu dem eigentlichen Vorfall sagte sie, dass der Vater des Kindes damals plötzlich anfing den Säugling zu schütteln, daraufhin sei sie in Ohnmacht gefallen.
Verletzungen wegen "stumpfer Gewalt"
Der Junge wurde nach dem Vorfall in das Kreiskrankenhaus in Gummersbach gebracht und war Tage später in der Kölner Uni-Klinik gestorben. Mediziner stellten fest, dass der 14 Wochen alte Junge Verletzungen wegen "stumpfer Gewalt" aufwies, außerdem sei er unterernährt gewesen. Der Vater hat in seinem Prozess nichts zu den Vorwürfen gegen ihn gesagt und nur Angaben zur Person gemacht.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 15.01.2025 auch im Hörfunk auf WDR 2.