Strenge Sicherheitsvorkehrungen an Karneval in Köln
Lokalzeit aus Köln. 29.01.2025. 02:32 Min.. Verfügbar bis 29.01.2027. WDR. Von Jochen Hilgers.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen an Karneval in Köln
Stand: 30.01.2025, 11:39 Uhr
Genau in einem Monat verwandelt Köln wieder sein Gesicht, wenn hunderttausende Menschen Weiberfastnacht feiern. Was für die einen Entspannung verspricht, bedeutet für die Sicherheitsbehörden Anspannung. Besonders in Köln, wo die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen.
Von Jochen Hilgers
Endgültig kenne man den Personalansatz noch nicht, sagt Sascha Wallmeroth, Pressesprecher der Kölner Polizei. Nur so viel: die Polizei werde massive Präsenz zeigen. Schon bei geringfügigen Anlässen würden seine Kolleginnen und Kollegen eingreifen. Auch, wenn die Zahl der eingesetzten Beamtinnen und Beamten noch nicht feststeht.
An Weiberfastnacht und Rosenmontag werden sicher jeweils mehr als 1.000 Polizisten für Sicherheit sorgen. Das lehrt die Erfahrung. Ein Fokus liegt auch in diesem Jahr auf dem Schutz der Kölner Synagoge unweit der Feierzone rund um den Zülpicher Platz. Der Zugang soll für Gläubige jederzeit möglich sein.
Fast ganz Köln wird zur Waffenverbotszone
Die Sicherheitslage wird vom Staatsschutz der Polizei täglich neu bewertet. Das ist nach den Messerattacken der Vergangenheit eine der Konsequenzen. Bereits bei der Sessionseröffnung am vergangenen 11.11. wurden in ganz Köln Waffenverbotszonen eingerichtet. Sie gelten überall, wo Karneval gefeiert wird, also auch in den Vororten.
Damit ist praktisch die ganze Stadt eine Waffenverbotszone. Sascha Wallmeroth kündigt an, dass vor allem auf Messer geachtet werde. Der Gesetzgeber ist der Polizei entgegengekommen. Sie darf nun auch verdachtsunabhängig kontrollieren - und werde dies auch tun, kündigt Wallmeroth an.
Kölner Uniwiese zum letzten Mal als Partyfläche
Zum vermutlich letzten Mal soll die arg geplagte Uniwiese als Ausweichfläche für das Zülpicher Viertel herhalten. Der Landschaftsschutz soll in Zukunft berücksichtigt werden. Wo genau die vielen vor allem jungen Menschen dann unterkommen, steht noch nicht fest.
Bleibt bei diesen großen Sicherheitsvorkehrungen bald das Feiern auf der Strecke? Nein, sagt der Präsident des Kölner Festkomitees, Christoph Kuckelkorn. Als Veranstalter habe man natürlich immer ein leicht flaues Gefühl, ob alles gutgehe, sagt der Karnevalist. Alle beteiligten Stellen, Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt und Karnevalisten würden aber schon lange gut zusammenarbeiten. Da könne man sich auch als Jeck ein wenig fallenlassen und den Karneval genießen, sagt Kuckelkorn.
Unsere Quellen:
- Polizei Köln
- Gespräch mit Christoph Kuckelkorn, Präsident des Kölner Festkomitees