Konsequenzen nach Missbrauchsvorwürfen bei den Sternsingern

Stand: 06.11.2024, 18:27 Uhr

Ein Jahr nach den Missbrauchsvorwürfen gegen den ehemaligen Präsidenten des Aachener Kindermissionswerks "Die Sternsinger" gibt es erste Konsequenzen: Das Hilfswerk führt einen neuen Verhaltenskodex ein.

Das Hilfswerk hatte im vergangenen Jahr die Ergebnisse einer externen Untersuchung veröffentlicht. Nach dem jetzt eingeführten neuen Verhaltenskodex sollen Melde- und Beschwerdewege im Haus verbessert werden. Außerdem sollen Führungskräfte über die Grundsätze ihrer Leitung verstärkt nachdenken und alle Mitarbeitenden regelmäßig zum Umgang mit Macht geschult werden. Das Ziel: sexuellen und institutionellen Machtmissbrauch zu verhindern.

Erzbistum Köln hatte Fälle aufgedeckt

Das Erzbistum Köln hatte 2022 darüber informiert, dass der 2019 verstorbene frühere Präsident Winfried Pilz einen schutzbedürftigen Erwachsenen missbraucht haben soll. Dies sei vor seiner Amtszeit in den 1970er Jahren geschehen. Es soll außerdem zu sexuellen Grenzverletzungen mit männlichen Mitarbeitern gekommen sein.

Ursache war offenbar Macht

Als Grund für die Taten nennen kirchliche Vertreter die Machtfülle des Priesters, die keiner wirksamen Kontrolle unterlag. Hinzu kommt, dass es für Betroffene früher keine niederschwelligen Melde-, Beschwerde- oder Beratungsmöglichkeiten gab, um Missstände zu melden.

Konsequenzen nach Missbrauchsvorwürfen bei den Sternsingern WDR Studios NRW 06.11.2024 00:31 Min. Verfügbar bis 05.11.2028 WDR Online

Der Beschuldigte war kein Unbekannter

Der Priester war bereits zu Lebzeiten bekannt. Unter anderem als Urheber des Liedes "Laudato Si“, einer Vertonung des “Sonnengesangs” des heiligen Franz von Assisi. Alle Tantiemen, die für das Werk an das Kindermissionswerk fließen, sollen für Kinderschutzprojekte verwendet werden, sagte ein Sprecher.

Unsere Quelle:

  • Kinderhilfswerk "Sternsinger"