Unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt“ hatte die Lebenshilfe zu einer Kundgebung in der Hauptkirche Rheydt und auf dem davorliegenden Marktplatz aufgerufen. Und viele kamen, darunter zahlreiche Menschen mit Behinderungen. Auch Politiker, wie NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann und Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs, waren da.
Plakate mit starken Sprüchen
Auf etlichen selbstgebastelten Plakaten zeigten die Teilnehmer, was sie denken: Mit den Worten "Die Würde des Menschen ist unantastbar“ erinnerte ein Spruch an das Grundgesetz. Auf anderen Spruchbändern stand "Vielfalt ist die Lösung“ und "Alle gehören zu uns“.
Unbekannte hatten Ende Mai einen Ziegelstein in die Glasscheibe der Eingangstür in der Mönchengladbacher Lebenshilfe geworfen. Darauf stand der unsägliche Satz "Euthanasie ist die Lösung“. Euthanasie nannten die Nazis ihre Morde, die sie unter dem Vorwand der "Rassenhygiene“ an behinderten Menschen begangen hatten.
Viele zeigten Solidarität mit der Lebenshilfe
Viele Organisationen, Verbände und die Kirchen, aber auch Fußballvereine und Parteien wollten so eine Unglaublichkeit nicht unkommentiert lassen. In einer Solidaritätserklärung verurteilten sie die Anschläge scharf: "Dass eine Organisation der Behindertenhilfe angegriffen wird, erinnert uns an das dunkelste Kapitel unserer Geschichte", heißt es in der Solidaritätsbekundung.
Lebenshilfe setzt sich seit 60 Jahren für Menschen mit Behinderungen ein
Die Menschen setzten ein deutliches Zeichen für Inklusion, Toleranz und Vielfalt. Ebenso wie es die Lebenshilfe in ihrer tagtäglichen Arbeit tut. Es ist eine Selbsthilfevereinigung, die sich seit fast 60 Jahren für Menschen mit geistiger Behinderung einsetzt.
Die Lebenshilfe ist im Paritätischen Wohlfahrtsverband organisiert. Aus dem Rhein-Kreis Neuss war eine ganze Gruppe der Lebenshilfe angereist. Einer aus der Gruppe sagte: "Faschistische Parolen haben hier keinen Platz“.
Nach den Anschlägen auf deren Einrichtungen ermittelt nun der Staatsschutz. Er prüft, ob die Steinwürfe einen rechtsextremistischen Hintergrund haben.
Quellen:
- Lebenshilfe Mönchengladbach
- Reporter vor Ort