Lärmschutz? Fehlanzeige. Wer an den Raststätten im Bergischen Land als LKW-Fahrer parken oder schlafen will, hat es schon nicht leicht überhaupt einen Parkplatz zu finden. Aber auch der Lärm macht den Fernfahrern zunehmend zu schaffen.
Fernfahrer können kaum schlafen
Die fehlende Ruhe für die Fahrer könne lebensgefährliche Folgen haben, sagt der Verein Freizeit und Funkvereinigung Colonia, die Interessenvertretung für Fernfahrer im gesamten Bundesgebiet.
Schlafen neben der Fahrbahn
"Im Bergischen Land ist man damit natürlich nicht allein, aber hier zeigt sich das Problem besonders ausgeprägt", sagt Marc Thomas Grüning, er ist Vorsitzender der Interessenvertretung. Damit spielt er auf die Raststätten Ohligser Heide an der A3, Remscheid Ost und West an der A1 oder Sternenberg Süd und Nord an der A46 an. Dort sind die LKW-Stellplätze zum Teil nur wenige Meter von den Fahrbahnen entfernt sind.
Wenn man keinen Schlaf findet, das ist schon ein Problem. Ich versuche dann von der Autobahn herunterzufahren und kenne da inzwischen schon ein paar ruhige Stellen. Vytautas Urbanavicius, LKW-Fahrer aus Litauen
Schon seit Jahren fordern die Vertreter der Fernfahrer besseren Schallschutz durch Wände. Aber auch Erdwälle oder Kirschbaumhecken hätten sich für den Lärmschutz bereits bewährt, würden aber noch viel zu selten genutzt, so Grüning. Die Autobahn GmbH wollte sich zu dem Thema so kurzfristig nicht äußern, ergab eine schriftliche Anfrage des WDR.
Obwohl sich der Verein auch vor Jahren schon mit Politikern an Raststätten zur Ortsbegehung getroffen hat, blieben die Forderungen im Bergischen bislang erfolglos.
Mitte April neuer Termin
Trotzdem startet der Verein einen neuen Versuch und möchte sich mit Politiker an der Raststätte Sternenberg Mitte April treffen. Er gibt die Hoffnung nicht auf, dass LKW-Fahrer bald besser während ihrer Ruhezeiten schlafen können.
Der Lärm an Raststätten bringt Fernfahrer um den nötigen Schlaf. WDR Studios NRW. 07.03.2025. 00:44 Min.. Verfügbar bis 07.03.2027. WDR Online.
Unsere Quellen:
- Freizeit- und Funkvereinigung Colonia / Interessenvertretung der Fernfahrer
- Interview mit Vytautas Urbanavicius, LKW-Fahrer aus Litauen
- Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Rheinland
- Reporterin vor Ort