Stundenlanges Anstehen seit den frühen Morgenstunden - das hat vor einigen Meldestellen in Mönchengladbach in den vergangenen Wochen immer wieder für Unmut gesorgt.
Grund ist Personalmangel bei der Stadt und gleichzeitig eine große Nachfrage nach neuen Ausweis- und Reisedokumenten vor der anstehenden Urlaubszeit. Die CDU hatte deshalb eine Sondersitzung des Hauptausschusses für Montagabend beantragt, um Lösungen für die angepannten Lage zu debattieren.
CDU fordert mehr freie Sprechzeiten
CDU-Fraktionschef Fred Hendricks forderte unter anderem, dass die städtischen Mitarbeiter freiwillig Zusatztermine anbieten sollten. Dazu ist laut Personalrat aber niemand bereit. Ein weiterer Vorschlag: Jeden Tag auch freie Sprechzeiten ohne Termin anzubieten anstatt nur zweimal die Woche wie aktuell.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs (SPD) befürchtet dadurch jedoch noch häufiger lange Warteschlangen als zuletzt. Zuletzt habe sich die Situation außerdem etwas entspannt, alle Bürger hätten durch erweiterte Sprechzeiten bedient werden können.
Stadt konzentriert Service auf zentrale Stellen
Um den Bürgerservice nach eigener Aussage verlässlicher zu machen, hat die Stadt mehrere Meldestellen in den Außenbezirken vorübergehend geschlossen, um die Mitarbeiter an zentralen Stellen zu konzentrieren und kurzfristige Engpässe kompensieren zu können.
Ein CDU-Antrag, die Außenstellen sofort wieder zu öffnen, wurde im Hauptausschuss abgelehnt. OB Heinrichs kündigte Verbesserungen an: Ab sofort könnten Termine zwei Monate im Voraus gebucht werden statt wie bisher nur einen Monat früher. Im zweiten Halbjahr soll außerdem ein Ausgabeautomat für Dokumente angeschafft werden.
Externe Überprüfung der Organisation
Vor einigen Wochen hat die Stadt eine Organisationsüberprüfung durch einen externen Dienstleister beauftragt, der Schwachstellen im Meldewesen des Bürgerservice identifizieren und Verbesserungsvorschläge vorlegen soll.
Die Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen und dann mit der Politk diskutiert werden. Bis dahin will die Stadt auch verstärkt bei den Bürgern dafür werben, Dokumente online zu beantragen, wo es möglich ist, um sich den Weg zur Meldestelle zu sparen. Davon würden laut OB Heinrichs nämlich bislang nur rund zehn Prozent der Menschen Gebrauch machen.