"Das ist eine einmalige Ausnahme und bleibt es hoffentlich auch", lacht Comitee-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann am Freitagnachmittag in der Wagenbauhalle in Düsseldorf-Bilk. Denn üblicherweise halten die Karnevalisten die Themen ihrer politischen Mottowagen bis Rosenmontag streng geheim.
In diesem Jahr machen sie es anders, und zwar aus aktuellem Anlass. Mit dem Mottowagen wollen die Narren die Anliegen der Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" aufgreifen und für die Menschen an der Zugstrecke präsent machen.
Comitee will Zugblockaden verhindern
Das Comitee will den Aktivisten damit zeigen, dass es ihre Anliegen ernst nimmt, und hofft im Gegenzug, dass sie dafür auf Klebeblockaden am Rosenmontag verzichten. "Wir wollen zeigen, dass die kontraproduktiv wären, denn ihre Anliegen sind durch den Wagen im Zug präsent. Wir stehen hinter den Klimazielen der Aktivisten, deren Methoden durchaus fragwürdig sind", sagt Wagenbauer Jacques Tilly.
Die Zuschauer sollen Rosenmontagszug ohne Störungen genießen können, und eben auch den Wagen mit dem Klimaanliegen, so das Comitee. Die Idee sei kurzfristig entstanden, da Aktivisten in den vergangenen Wochen mehrfach Hauptverkehrsstraßen unter anderem in Köln und Düsseldorf blockiert hatten.
Bisher kein Austausch mit Aktivisten
Es habe bisher keine Gespräche dazu mit Aktivisten gegeben, sagt Tüllmann, das sei auch nicht nötig. "Ich appelliere einfach an die Vernunft der Leute. Wir zeigen, dass wir das wichtige Thema nicht ignorieren, sondern im Zug anpacken. Und wir wollen den Düsseldorfern nach drei Jahren einfach wieder einen schönen Zug bieten."
Der neue Wagen wird einer der üblichen zwölf politischen Mottowagen im Düsseldorfer Zug sein, die traditionell jedes Jahr wegen ihrer Bissigkeit für Aufsehen sorgen. Wagenbauer Tilly kann sich übrigens vorstellen, den Klimaaktivisten den neuen Wagen nach Rosenmontag für weitere Auftritte und Aktionen zu überlassen.