Getöteter 15-Jähriger in Köln-Mülheim hatte gegen Tatverdächtigen ausgesagt

Lokalzeit aus Köln 11.03.2024 02:01 Min. Verfügbar bis 11.03.2026 WDR Von Jochen Hilgers

Mord an 15-Jährigem in Köln: Dritter Tatverdächtiger gefasst

Stand: 14.03.2024, 13:08 Uhr

Im Zusammenhang mit dem Mord an einem 15-Jährigen in Köln-Mülheim haben Spezialkräfte der Polizei am Mittwoch den dritten Verdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen 26-jährigen Mann, der nach Zeugenhinweisen in Remscheid gefasst wurde.

Von Jochen Hilgers und Markus Schmitz

Der zunächst geflüchtete Mann war mit einem internationalen Haftbefehl gesucht worden, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass er sich im Ausland absetzt. Er steht im Verdacht, in der Nacht zu Sonntag ein Tatauto gefahren zu haben.
Der 26-Jährige ist bereits polizeibekannt. Ihm wird gemeinschaftlicher Mord vorgeworfen.  Zwei Männer im Alter von 18 bzw. 20 Jahren sitzen bereits in Untersuchungshaft.

Haftbefehle wegen Mordverdachts erlassen

Ein Untersuchungsrichter am Amtsgericht Köln hatte am Montagabend bereits für zwei 18 und 20 Jahre alte Männer Untersuchungshaft erlassen. Die Polizei hatte die beiden am Sonntagmorgen festgenommen. Laut Staatsanwaltschaft könnte ein Motiv der Tat darin liegen, dass das Opfer in einem Prozess zum Nachteil zweier Täter ausgesagt hatte. 

Opfer und Tatverdächtige kannten sich aus Jugendstrafverfahren

Am Montagnachmittag hatte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer darüber informiert, dass der später Getötete "in einer kürzlich beim Amtsgericht Köln verhandelten Jugendstrafsache einen der Beschuldigten mit seiner Aussage belastet hatte".

Deshalb stützte sich der Antrag der Kölner Staatsanwaltschaft auf das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe. Der Haftrichter am Kölner Amtsgericht folgte offenbar dieser Argumentation. Nach WDR-Informationen soll es in dem vorangegangenen Jugendstrafverfahren um ein Drogendelikt gegangen sein.

Mit Messerstichen getötet

Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden Tatverdächtigen den Jugendlichen am frühen Sonntagmorgen gegen 1.30 Uhr mit Waffen vor einer Gaststätte in Köln-Mülheim bedroht und dann entführt haben. Die 18 bzw. 20 Jahre alten Männer sollen ihn dann laut Staatsanwaltschaft im Laufe der Nacht an den Mülheimer Hafen gebracht und mit mehreren Messerstichen getötet haben. Anschließend sollen sie den Leichnam in der Nähe des Hafenbeckens abgelegt haben.

Tatwaffe noch nicht gefunden

Die Beamten entdeckten den Toten gegen 8 Uhr auf der Landzunge am Mülheimer Hafen in Köln. Seine Leiche wies laut Polizei und Staatsanwaltschaft "Spuren von Gewalteinwirkung" auf. Trotz umfangreicher Spurensicherung über den gesamten Sonntag konnte allerdings die Tatwaffe noch nicht sichergestellt werden. 

Festnahme und Suchaktion nach Zeugenhinweisen

Zu der Festnahme der beiden 18 und 20 Jahre alten Männer und der anschließenden Suchaktion war es offenbar nach Zeugenhinweisen aus der Nacht gekommen. Diese hatten gegen 1.40 Uhr beobachtet, wie sich drei Personen vor einer Gaststätte in der Danzierstraße unweit des Fundortes gestritten hatten.

Zwei junge Männer sollen demzufolge einen Dritten - möglicherweise den 15-Jährigen - gezwungen haben, sie zu begleiten. Polizeikräfte nahmen die beiden Tatverdächtigen im Verlauf der Fahndungsmaßnahmen in Mülheim fest.

Unsere Quellen:

  • Polizei Köln
  • Staatsanwaltschaft Köln

Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl gegen mutmaßliche Täter

WDR Studios NRW 11.03.2024 00:50 Min. Verfügbar bis 11.03.2026 WDR Online


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